80.000 Kollegen mit privater mobiler IT

Die BYOD-Strategie von IBM

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Solchen Problemen vermochte IBM nach Horans Darstellung zwangsläufig nicht mehr auszuweichen. Traditionell habe man als Unternehmen bei mobilen Endgeräten auf BlackBerrys gesetzt. Weil immer mehr Mitarbeiter ihre iPads und andere Geräte mitbrachten, habe man aktiv werden müssen. Es habe ein Szenario gedroht, dass jeder für sich nach Support suche, wenn es von Unternehmensseite keine Aktivitäten gegeben hätte.

Konzernweit 80.000 Privatgeräte

Das BYOD-Programm von IBM ziele nun darauf ab, jeden Mitarbeiter dabei zu unterstützen, auf die gewünschte Weise arbeiten zu können. „Sie werden das jeweils am besten für ihren Job geeignete Tool finden“, sagt die IT-Chefin. „Ich will klarmachen, dass ich ihnen das ermöglichen kann – aber in einer Art und Weise, die die Integrität unseres Geschäftes sicherstellt.“

120.000 Nutzer greifen derzeit mit mobilen Endgeräten auf das Firmennetzwerk von IBM zu. 40.000 Mitarbeiter machen das nach wie vor mit Geräten, die IBM ihnen stellt. Zwei Drittel allerdings bringen ihre eigenen Geräte mit ein. Als ersten Schritt gab IBM den Mitarbeitern deshalb eine Reihe von Richtlinien für sicheres Arbeiten am Computer an die Hand. So sollte das Bewusstsein für Online-Security und die Sensibilität von Unternehmensdaten geschärft werden.

Technologisch setzt das BYOD-Programm bei IBM unter anderem auf Lotus Traveler als Client-Anwendung, über die Mitarbeiter die Mail- und Kalendar-Funktionalitäten von Lotus nutzen können. Der mögliche Einsatz eines Virtual Private Network (VPN) als Sicherheits- und Support-Option werde derzeit evaluiert, so Horan.

Im Gegensatz zu gewöhnlichen Anwenderunternehmen hat IBM den Vorteil, auf eine Schar an eigenen IT-Lösungen zurückgreifen zu können. Eine bei den Mitarbeitern beliebte Applikation wie Dropbox, der File-Hosting-Service aus der Cloud, diente kurzerhand als Anregung für eine eigene, auf geschäftliche Nutzung getrimmte Anwendung mit Dropbox-ähnlichen Funktionalitäten. „Wir animieren die Leute dazu, es auszuprobieren“, so Horan.

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