Was Analysten und Berater vom Kauf halten

Die Folgen des Oracle-Sun-Deals

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Gerade beim Thema Hardware bleiben für Thorenz allerdings Fragen offen. Oracle habe früher bereits angedeutet, eigene Ressourcen aufbauen zu wollen. "Es bleibt für den Markt interessant, ob und wie Oracle das Hardware-Geschäft weiterführt. Was das für die bisherigen Partner DellDell und HPHP bedeutet, wird sich zeigen", so die PAC-Analystin. Geht es nach Ried, sollte Oracle-Konkurrent SAP die eigenen Partnerschaften sortieren und die Beziehung zu HP intensivieren. Alles zu Dell auf CIO.de Alles zu HP auf CIO.de

Rüdiger Spies, Independent Vice President Enterprise Applications bei IDC Central Europe, bezweifelt jedoch, dass Oracle mit anderen Serverherstellern mithalten kann. Dafür müsse das Unternehmen viel Geld in die Prozessorentwicklung stecken. "Ob Ellison die finanziellen Mittel dafür aufbringt, bezweifle ich", so der Analyst. Er hält es für "mehr als fraglich", dass die Einnahmen, die Oracle künftig als vollintegrierter IT-Konzern generieren wird, die Ausgaben dieser Entwicklungskosten übersteigen.

Wie Oracle die Integration von Sun gelingt, bleibt abzuwarten

Stichwort Integration: "Larry Ellison hat selbst von der größten und bedeutendsten Akquise gesprochen", so Forrester-Analyst Ried. "Es bleibt abzuwarten, wie es Oracle gelingt, Sun zu integrieren."

Sein IDC-Kollege Spies zeigt sich mit Blick auf Ellisons lange Einkaufsliste - das Unternehmen hat seit 2005 rund 50 Übernahmen getätigt - optimistischer: "Oracle hat die Übernahmen leidlich gut verdaut. Die Firmen sind allesamt einigermaßen gut im Konzern integriert." Spies bringt allerdings einen weiteren Aspekt in die Diskussion: "Mit der Integration wird ein drastischer Stellenabbau verbunden sein."

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