Rivalen Aldi Nord und Aldi Süd

Die globale Aldi-Strategie

03.08.2009
Von Ursula Schwarzer, Klaus Boldt und Sören  Jensen

Die Deutschen sind mit ihren Eigenmarken rund 20 Prozent preiswerter als Wal-Mart und rund ein Drittel billiger als traditionelle Supermärkte. Immer mehr der seit jeher auf Markenartikel fixierten Amerikaner greifen anstatt zu Pepsi oder Coke zur Aldi-Cola mit dem mysteriösen Label "GT".

Knapp sieben Milliarden Dollar erlöste Aldi im vergangenen Jahr in den USA. Das ist für den gewaltigen Markt zwar noch eine bescheidene Summe, doch der Discounter wächst schnell - zuletzt um mehr als 20 Prozent per annum. Statt 30 Läden wie im Schnitt der früheren Jahre wurden 2008 gleich 100 neue Stores aufgemacht.

Filialen weltweit in 20 Ländern

Die Expansion in den USA ist Teil eines globalen Feldzugs. Immer weiter dehnt der deutsche Handelsriese sein Absatzgebiet ins Ausland aus. Kein anderer Discounter betreibt weltweit so viele Filialen, keiner setzt so viel um wie Aldi. Das Unternehmen ist auf drei Kontinenten vertreten, in Europa, in den USA und in Australien - insgesamt in 20 Ländern. Aldi hat inzwischen mehr Geschäfte jenseits (4745) als diesseits (4267) der deutschen Grenzen, nimmt im Ausland 26 Milliarden Euro ein, gegenüber 24 Milliarden daheim.

Schon vor mehr als 40 Jahren zog es Aldi in die Ferne, lange Zeit verlief die Internationalisierung aber recht gemächlich. Erst vor Kurzem forcierten die Handelsmänner das Tempo. Allein zwischen 2005 und 2008 eröffneten sie etwa 1000 Filialen im Ausland, sei es in Slowenien, Ungarn oder Portugal.

In den kommenden Jahren werden die Deutschen die Gangart noch verschärfen. Tausende von Läden sind geplant. In Großbritannien will Aldi die Zahl der Shops von derzeit 450 auf 1500 erhöhen; in Griechenland, wo erst im Herbst 2008 gestartet wurde, sollen es 400 werden, 500 in Ungarn und 1000 in Polen.

Zur Startseite