Digitaltechnik

Die Hightech-Worker

29.05.2007
Von Anne Preissner

Vor knapp sechs Jahren setzte das Umdenken ein. Eine firmeninterne Erhebung hatte ergeben, dass durchschnittlich die Hälfte aller Mitarbeiter nicht am Arbeitsplatz saß, sondern auf Reisen, in Meetings oder im Hause unterwegs war. Pro Monat waren die Schreibtische gerade mal 36 Stunden besetzt - und die Kollegen nicht erreichbar.

Eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen, befand der damalige Nokia-CEO Jorma Ollila (56). Sein Entschluss, das Werbemotto "Connecting People" stringent im eigenen Konzern umzusetzen, war schnell gefasst.

Vor der Umsetzung standen jedoch die Bedenkenträger - auch im Management: Mobile Technik sei viel zu komplex und unsicher, so ihre Befürchtung. Die Produktivität könne durch virtuelle Zusammenarbeit spürbar abnehmen, warnten sie. Und nicht zuletzt würden hohe Mobilfunkkosten die Einsparungen durch weniger Büroraum auffressen.

"Keiner der Einwände hat sich im Rückblick als richtig erwiesen", resümiert Giesswein. Die Reduzierung der festen Arbeitsplätze zugunsten von "geteilten Schreibtischen" mit WLan-Anbindung (Shared Desks) erhöhte die monatliche Auslastung der fixen Büros auf 160 Stunden. Allein im Unternehmensbereich Nokia Networks wurden nach Firmenangaben durch Einsatz mobiler Lösungen bei Reparatur und Wartung pro Jahr fünf Millionen Euro eingespart.

Reduzierte Kapitalkosten und geringerer Zeitaufwand, höhere Kundenzufriedenheit und schnellere Markteinführung neuer Produkte - neben quantifizierbaren Vorteilen zeigten sich auch versteckte Pluspunkte: besser fundierte Entscheidungen, effektivere Zusammenarbeit und größere Kreativität.

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