Unternehmen denken um

Die Integration wird flexibler

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

SAP wird immer wichtiger

Am deutschen Markt haben derzeit vor allem IBMIBM, Bea, und MicrosoftMicrosoft die besten Aussichten. Sun und Oracle bleiben noch eher im Hintergrund. Zu den Top-Anbietern in Deutschland gehören aber auch Anbieter wie Seeburger und SAP. Vor allem die Walldorfer SAP wird nach Analystenmeinung den deutschen Integrationsmarkt entscheidend mitprägen. "SAP als neuer Player im Integrationsmarkt ändert sich gerade sehr stark vom Applikationsanbieter zum Infrastrukturanbieter", ist sich Bitterer von der Meta Group sicher. "SAP wird sich sicher allein schon durch seine Marktmacht etablieren." Experten schätzen, dass der Softwarekonzern mit seinem Integrationsangebot etwa 20 bis 30 Prozent Marktanteil erringen könnte. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Letztendlich, so eine PAC-Studie, werden Big Player wie IBM, SAP, Sun, Microsoft, Bea und Oracle "zunehmend die innovativen Spezialisten schlucken und den Integrationsmarkt unter sich aufteilen". Deren Trümpfe sind der längere Atem, der die wirtschaftliche Flaute überdauern wird, die ihnen von Anwendern zugetraute Existenzfähigkeit und die Möglichkeit, sich nicht vorhandene Kompetenzen über Partnerschaften und Akquisitionen aneignen zu können.

Unterstützung im Kampf um die Kunden versprechen sich die klassischen EAI-Anbieter nun von den Web-Services. Sie sollen den Austausch von Daten standardisieren und vereinfachen sowie proprietäre Lösungen umgehen. Dabei kommt der Druck, Web-Services einzusetzen, weniger von den Anbietern als von den Kunden. "Die Kunden wollen mit proprietären Plattformen nichts mehr zu tun haben", sagt Meta-Group-Analyst Bitterer. "Wenn ein EAI-Anbieter heute noch eine proprietäre Plattform anbietet und weiter beibehält, wird er verschwinden."

Der Vorteil an Web-Services ist, dass es mit den Anwendungen möglich ist, einen Teil ihrer Funktionalität auf einfache Weise anderen Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht auf der Basis von XML-Standards, die Kommunikation erfolgt über das Internet oder Intranet. Inzwischen haben sich die Basisstandards für Web-Services SOAP, WSDL und UDDI in der Praxis etabliert.

In der Praxis bieten Web-Services vor allem den Vorteil, dass mit ihrer Hilfe auch bestehende Altanwendungen Internet-tauglich gemacht werden können. Gerade in Zeiten knapper Budgets und begrenzter Experimentierfreude in den IT-Abteilungen kann dies eine sinnvolle Strategie sein, um Schritt für Schritt die vorhandenen Lösungen besser zu integrieren.

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