Strategien


CIO-Matinee zum Thema Outsourcing

Die Kernkompetenz bleibt im Haus!

08.11.2004
Von Dunja Koelwel
Bei der diesjährigen Herbst-Matinee des CIO-Magazins äußerten sich die Referenten sehr eindeutig, worauf es beim Thema Outsourcing ankommt. IT-Manager aus Großunternehmen und junge Mittelständler berichteten an drei Vormittagen in München, Frankfurt und Düsseldorf über ihre Erfahrungen und stellten sich anschließend den Fragen der Zuhörer. Es diskutierten unter anderen Christoph Hermes, CIO bei Kautex Textron, Günther Stolzenberger, CIO bei LogicaCMG, Georg Burkhardt von der European Bank for Fund Services (ebase) und Wolfgang Schaefer von Hottinger Baldwin Messtechnik (HBM).

CIO: Welche IT-Aufgaben geben Sie gern an einen Outsourcing-Partner ab?

Wolfgang Schaefer: Grundsätzlich würde ich lediglich operative Teilbereiche outsourcen, das eigentliche Kern-Know-how aber behalten. Das bedeutet bei HBM, dass wir im Bereich Remote Helpdesk, also bei der Support-Hotline, den Betrieb der Hard- und der Softwareplattformen sowie die Überwachung der IT-Umgebung, im Bereich System- und Netzwerkmanagement die Pflege und die Wartung der Betriebssysteme, die systemtechnische Betreuung der Anwendungen sowie den Betrieb der SAP- und CRM-Plattformen zum Teil in externen Rechenzentren nach außen gegeben haben.

Georg Burkhardt: OutsourcingOutsourcing ist in denjenigen Bereichen sinnvoll, die sich weitgehend standardisieren lassen, also Hard -und Software. Bei ebase sind das der Betrieb des Rechenzentrums mit Haupt- und Notfallrechenzentrum, das Server- und Datenbankmanagement, das Netzwerk- und SAN-Management sowie die Desktop-Services samt Helpdesk und On-Site-Support. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Christoph Hermes: Ich würde eher zwischen Core- und Context-Belangen unterscheiden, wobei für mich nur Letzteres Outsourcing-geeignet ist. Context bedeutet für mich in diesem Zusammenhang die Bereitstellung von IT-Infrastruktur sowie deren Wartung, Betrieb und Support. Auf diese Bereiche möchte ich keinen Gedanken mehr verschwenden müssen. Wichtig ist nur, dass die Systeme laufen und Dienstleister die SLAs einhalten.

Günther Stolzenberger: Bei Logica haben wir aus den Bereichen Services & Delivery mehrere Bereiche ausgelagert, etwa Incident beziehungsweise Problem Management, Change Management, Configuration Management, Software Control & Distribution, Service Level Agreements sowie das Cost Management.

Und welche Aufgaben würden Sie nie outsourcen?

Schaefer: Den CIO. Nein, im Ernst: Meiner Ansicht nach soll sich die IT-Dienstleistung im Unternehmen auf die Kernkompetenzen ausrichten. Das hilft, das eigene Profil zu schärfen. Aber es sollte für jeden Fachbereich immer ein technischer Koordinator im Hause bleiben. Kann sein, dass es in anderen Unternehmen anders gesehen wird, aber in einer Ingenieursgesellschaft wie HBM macht Outsourcing nur auf diese Weise Sinn.

Burkhardt: ebase als junges Unternehmen lebt davon, dass es schnell reagieren kann. Deswegen erachten wir die Anwendungsentwicklung als strategische Kernkompetenz und belassen Entwicklung, Test und Wartung unserer Business Applications im Haus.

Hermes: Tabu sind für mich die Definition der eigenen IT-Strategie, die Beratung der Fachabteilungen, die Steuerung der Dienstleister sowie das IT-Controlling und die Budgetplanung.

Stolzenberger: Die Business-kritischen Anwendungen gehören inhouse erledigt, genauso wie die strategischen IT-Entscheidungen im Unternehmen gefällt werden sollten, da diese Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternhehmen haben.

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