Gartner: Gestärkte CIOs lassen die Margen der Anbieter schrumpfen

Die kommende Macht des Software-Einkäufers

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
  • Neue Support-Angebote durch Fremdanbieter: Die Zeiten, in denen Maintenance das Monopol des Software-Anbieters waren, sind vorbei. Faktisch ist ein Sekundärmarkt entstanden. Dessen Player haben generell zwar keinen Zugang zum Quellcode, so dass sie in Sachen Upgrade, Service und Support keine Komplettangebote machen können - aber sie warten etablierte Versionen und nehmen Updates vor, und das nicht selten zum halben Preis.

  • Wachsendes Interesse an Open Source: Open Source hat einen erheblichen Einfluss auf die Beziehung von Anbieter und Kunde, so Gartner. Die Produkte werden immer besser, die Nachfrage steigt. Zwar wird Open Source IBM und Microsoft nie ernsthaft gefährden, aber der Druck auf die Hersteller nimmt zu. Das gilt insbesondere in Bereichen wie Server, Betriebs-Systeme oder Datenbanken, während Open Source in Technologien wie ERP oder CRM wenig Reife zeigt.

  • Das Erstarken chinesischer Software-Unternehmen: Viele ausländische Konzerne versuchen, im Reich der Mitte Fuß zu fassen. Wer pan-asiatische Lösungen anbieten kann, sei er nun westlicher oder chinesischer Herkunft, punktet mit Glaubwürdigkeit und günstigeren Preisen. Das wird im weltweiten Markt Spuren hinterlassen, so Gartner.

  • Die Expansion aus chinesischen, indischen und brasilianischen Märkten: Unternehmen in den aufkommenden Märkten haben einen großen Vorteil: Sie kämpfen nicht mit Alt-Systemen, sondern starten mit den neuesten und besten Systemen. Mit ihren großen Bevölkerungen und der erwarteten schnellen Adaption werden sie eine erhebliche Rolle spielen. Gartner erwartet, dass dadurch beispielsweise auch Modelle wie Software as a Service zusätzlichen Auftrieb erhalten.

Die Konsequenz für CIOs: Das Pendel schlägt zu ihren Gunsten aus. Sie sollten die Entwicklungen nutzen, um Verhandlungsspielräume auszuloten.

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