Keine Erfolgkontrolle

Die Mängel bei Web 2.0 in Unternehmen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Experten raten dringlichst zu Messungen und Erfolgsbewertung. Die Übersicht zeigt, welche Methoden derzeit im Einsatz sind.
Die Experten raten dringlichst zu Messungen und Erfolgsbewertung. Die Übersicht zeigt, welche Methoden derzeit im Einsatz sind.
Foto: Fink & Fuchs

57 Prozent der Organisationen verbreiten allgemeine Berichte über sich auf Social Media-Kanälen. Knapp die Hälfte macht Neuerungen und Ideen bekannt, 42 Prozent kommunizieren Produktideen. Zu jeweils rund 30 Prozent wird Web 2.0 für Personalrekrutierung, Kundenservice und Werbung genutzt. Im Vergleich zu Unternehmen sind Behörden und Verbände eindeutige Nachzügler.

Welche Tools im Einsatz sind

Als Tools setzen die PR-Abteilungen schon jetzt zu 70 Prozent auf Video-Sharing etwa über YouTube oder planen das bis Ende des Jahres. Microblogging etwa via Twitter kommt auf 65 Prozent. Daneben erreichen Blogs und Wikis Werte über 40 Prozent. Bevorzugte Kanäle sind FacebookFacebook (75 Prozent), Xing (50 Prozent) und eigene Communities im Intra- oder Extranet (38 Prozent). Alles zu Facebook auf CIO.de

Firmen, die seit mindestens drei Jahren auf Social Media setzen, greifen im Durchschnitt auf zwölf Anwendungen zurück. Im vergangenen Jahr waren es lediglich vier. Dieser Wert wird mittlerweile selbst von Einsteigern überboten, die im Mittel auf sieben Anwendungen kommen.

Offensichtliche Mängel bestehen weiterhin bei der Entwicklung konsistenter StrategienStrategien für Social Media. 17 Prozent räumen ein, über keine Strategie zu verfügen. Lediglich ein Viertel hat eine solche für vier oder mehr Unternehmensbereiche. Eine übergreifende Strategie für die Social Media-Kommunikation im gesamten Unternehmen ist lediglich in einem Fünftel der Unternehmen vorhanden. Zumeist beschränken sich die Aktivitäten auf die Felder PR und Marketing, wobei die Studie gegenüber dem Vorjahr allerdings in allen Feldern eine Weiterentwicklung feststellt. Alles zu Strategien auf CIO.de

Evaluation vernachlässigt

Der größte Nachholbedarf besteht nach Einschätzung der Autoren beim Thema Evaluation: Nur neun Prozent haben hierfür klare Konzepte. Ungeklärt scheint die Frage, wie verschiedene Abteilungen beim Thema Social Media zusammenarbeiten und wer die Verantwortung trägt. Ein Viertel der Befragten gibt an, dass alle Bereiche eigenverantwortlich handeln, es eine lockere Zusammenarbeit gibt oder dass alle Mitarbeiter frei und eigenverantwortlich kommunizieren können. In 61,5 Prozent aller Organisationen ist eine bestimmte Abteilung zentral verantwortlich. Ein abteilungsübergreifendes Social-Media-Board ist bislang nur in 11,5 Prozent aller Organisationen vorhanden. Dabei könne eine derartige strukturelle Lösung die Bündelung von Kompetenzen, die Abstimmung von Maßnahmen und die Ausschöpfung sich bietender Potenziale erheblich erleichtern, so Fink, Zerfaß und Linke.

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