Kaum Nachfrage nach web-basierten Systemen

Die meisten ERP-Anwender sind zufrieden

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Die überwiegende Anzahl der Unternehmen setzt bereits eine ERP-Lösung als zentrale Unternehmens-Software ein. Außerdem sind die meisten Anwender mit ihren ERP-Anwendungen zufrieden. Dagegen sind web-basierte ERP-Systeme der zweiten Generation bislang noch selten. Firmen aktualisieren ihre bisherigen Client-Server-basierten Lösungen vorwiegend über Release-Updates, Eigenentwicklungen und Modulanpassungen, wie eine aktuelle Befragung der Unternehmensberatung Softselect und des Systemhauses Alpha Business Solutions herausfand.

95 Prozent aller Umfrageteilnehmer nutzen bereits ein ERP-System. Dieses Ergebnis ist besonders vor dem Hintergrund beachtenswert, da es sich bei knapp 40 Prozent der Befragten um kleine und mittelständische Unternehmen unter 100 Mitarbeitern handelt.

Dem Beratungsunternehmen zufolge belegt diese Zahl, dass die Mittelstands-Initiativen der Hersteller inzwischen insofern Früchte tragen als die ERP-Lösungen in den letzten Jahren verstärkt auf die Anforderungen des kleinen Mittelstandes zugeschnitten wurden.

Client-Server-Lösungen dominieren

Dieser Schluss liegt auch deshalb nahe, weil sich die große Zahl der Befragten positiv über ihr eingesetztes ERP-System äußerte. Mehr als 70 Prozent gaben an, dass sie - gemessen an den ursprünglichen Zielsetzungen ihres ERP-Projekts - mit ihren Lösungen "zufrieden" oder "sehr zufrieden" sind. Allerdings sollte diese Zahl nicht überbewertet werden.

Knapp ein Drittel der Befragten sieht nämlich konkrete Verbesserungs-Potenziale im aktuellen ERP-System und bewerten es daher lediglich als "befriedigend" oder sogar "unbefriedigend". Der Grund für die Unzufriedenheit liegt nicht an der Software allein. Aspekte wie mangelnde Schulung sowie Defizite bei der ERP-Einführung - etwa wenn inkonsistente Prozesse wieder in ein neues ERP-System übernommen werden - spielen hier eine wichtige Rolle.

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