Executive Lounge 2004

Die neue CIO-Generation

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Die Stellung des CIOs, seine Bezahlung und die Karrierechancen waren am Mittwoch die Themen der Executive Lounge 2004 auf der IT-Messe Systems. Unter anderem diskutierten Sörge Drosten von der Unternehmensberatung Kienbaum und Peter Clotten, CIO bei Giesecke & Devrient, über die Aufgaben des CIO heute und in Zukunft.

"Der CIO wird an Bedeutung verlieren, wenn er den Wandel zum CPO (Chief Process Officer) nicht schafft." Mit dieser provokaten These legte Clotten gleich zu Beginn des Gesprächs den Finger in die Wunde. IT-Entscheider, die sich lediglich als Herr über die Technik definierten, haben seiner Meinung nach ausgedient. In den Vordergrund der Manager rücke zunehmend die Verantwortung für das gesamte Unternehmen und dafür sei ein Verständnis für die einzelnen Geschäftsprozesse unerlässlich. "Die rein technische Argumentation überzeugt nicht mehr", stieß Sörge Drosten ins gleiche Horn.

Um als Universalist in den oberen Führungsetagen zu bestehen, empfehlen beide eine Kariere, die sowohl technische als auch wirtschaftliche Funktionen berücksichtigt. Ebenfalls wichtig wird die kommunikative Kompetenz für die Manager sein, denn der CIO wird nach wie vor als Übersetzer zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen agieren müssen. Dass der Wandel vom reinen technischen Wissen hin zu wirtschaftlicher Erfahrung bereits eingetreten ist, konnten sowohl Drosten als auch Clotten bestätigen. Noch verlaufe diese Entwicklung aber zu zögerlich. Dennoch, so Drosten, sei deutlich zu beobachten, dass eine neue CIO-Generation heranwachse.

Geld und Karriere

Christian Näser von Kienbaum stellte die verschiedenen Gehaltsstufen in den deutschen Unternehmen vor – angefangen von Vorstandsbezügen bis zum Einkommen der verschiedenen Leitungsebenen. (Details finden Sie auch in dem Artikel: "Wie viel sind Sie wert?"). Demnach kommen Mitglieder von Konzernvorständen auf ein Jahreseinkommen - ohne variablen Anteil - von 467.000 Euro. Gerade mal fünf Prozent der Vorstände, so eines der Ergebnisse der Kienbaum-Studie beziehen ein jährliches Salär von mehr als einer Million Euro. "Das dürfte die derzeitige Diskussion um angeblich überzogene Vorstandsgehälter wieder ins rechte Licht rücken," sagte Säger.

Je niedriger die Position im Unternehmen, desto geringer erweisen sich auch die Bezüge. Geschäftsführer von GmbHs erhalten etwa rund 240.000 Euro, leitende Angestellte der ersten Führungsebene nehmen im Durchschnitt rund 117.000 Euro Vertreter der zweiten Ebene rund 90.000 Euro pro Jahr mit nach Hause. IT-Führungskräfte, die nicht Mitglieder des Vorstands sind beziehen durchschnittlich rund 84.000 Euro.

Soweit zu den durchschnittlichen Werten. Jenseits der Statistik schwanken die Einnahmen im Einzelfall sehr stark: Abhängig ist die Höhe des Gehalts vor allem von der Größe und Stärke des Unternehmens, der Branche, der Struktur (international oder national aufgestellt) aber auch von der Person (Alter, Berufsausbildung, Geschlecht) oder Funktion des Einzelnen. Weniger Auswirkungen hätten hingegen die Entwicklung des Arbeitsmarktes, hier spiegle sich die Höhe der Bezahlung höchstens bei einem akuten Mangel an Fachkräften beziehungsweise bei Spezialisten wider.

Fazit: Auch nach den 45 Jahren, in denen Kienbaum die Gehaltsstudie erstellt, kann Säger an dem großen Bild kaum Veränderungen feststellen: "KarriereKarriere macht man am besten, indem man von kleineren zu größeren Unternehmen wechselt." Wer dabei noch die Hierarchieebenen hochklettert, kann sich der entsprechenden Steigerung seines Salärs sicher sein. Alles zu Karriere auf CIO.de

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