Tata, Infosys, Wipro, HCL

Die Pläne der Offshore-Anbieter

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Übernahmen werden geprüft

"Akquisitionen auch im Softwarebereich sind möglich", sagt HCL-Chef Plieske. "Wir prüfen derzeit Übernahmemöglichkeiten." Diese Antwort darf sicher als Blaupause für alle großen Anbieter aus Indien gelten.

Alles in allem ähneln sich die Konzepte, ebenso die hohen Wachstumsziele für die kommenden Jahre. Zugute kommt indischen Dienstleistern, dass sie in den vergangenen Jahren bereits ihren Bekanntheitsgrad massiv ausbauen konnten. Das zeigt die aktuelle Sourcing-Studie von IDG Business Media, wozu auch das CIO-Magazin gehört. Von den befragten Entscheidern haben mittlerweile 31 Prozent TCS auf dem Zettel (2008: 7,5 Prozent), 18 Prozent Infosys (2008: fünf Prozent), 15 Prozent Wipro (2008: vier Prozent) und fünf Prozent HCL (2008: zwei Prozent). 15 Prozent der Befragten gaben an, dass Indien für sie prinzipiell als Outsourcing-Ziel infrage komme.

Allerdings werden auch dort - bei nach wie vor reichlich Nachwuchs - allmählich die Führungskräfte mit internationaler Projektkompetenz knapp. "Hier rächt sich, dass indische Dienstleister bei ihren internen Fortbildungsmaßnahmen in der Vergangenheit zwar sehr auf die Vertiefung der IT-Fachkompetenz geachtet, aber zu wenig in die persönliche Entwicklung von Führungskräften von internationalem Format investiert haben", beobachtet Forrester-Analyst Matzke. Der Vorwurf der Arbeitsplatzvernichtung gehört tatsächlich in die Mottenkiste.

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