Chronik

Die Pleite des katholischen Weltbild-Konzerns

17.07.2014
Der katholische Weltbild-Konzern machte lange gute Geschäfte mit dem Buchhandel. Doch der digitale Wandel bereitete dem Unternehmen große Probleme. Weltbild konnte mit dem Online-Giganten Amazon nicht mithalten und schlitterte in die Pleite. Eine Chronik.

Herbst 2013
Die Bischöfe wollen als Gesellschafter 65 Millionen Euro für die Sanierung des Konzerns zur Verfügung zu stellen.

10. Januar 2014
Die Verlagsgruppe Weltbild, Mutterhaus des Konzerns mit damals mehr als 5000 Mitarbeitern, meldet Insolvenz an. Zuvor hatten die Kirchenvertreter erfahren, dass der Sanierungsbedarf im dreistelligen Millionenbereich liegt. Diese Summe wollen sie nicht mehr investieren.

28. Januar
Die Bischöfe beschließen, dass sie den ursprünglich geplanten Betrag von bis zu 65 Millionen Euro Weltbild zur Abfederung der Pleite zur Verfügung stellen.

21. Februar
Weltbild und die Familie Hugendubel, die acht Jahre lang rund 300 Buchhandlungen mit einer gemeinsamen Holding betrieben haben, trennen sich voneinander.

1. April
Die Transfergesellschaft, in die die Weltbild-Mitarbeiter wechseln, die bei dem Konzern keine Zukunft mehr haben, startet.

28. April
Weltbild dünnt das Filialnetz aus: 53 der 220 Geschäfte werden geschlossen. Davon sind fast 300 Mitarbeiter betroffen. Etwa 1000 Beschäftigte bleiben bei der Filialtochter.

12. Mai
Die Münchner Investment-Firma Paragon will die insolvente Verlagsgruppe übernehmen und als Ganzes weiterführen.

16. Juli
Die Gespräche mit Paragon sind gescheitert. Als neuer Investor wird das Düsseldorfer Familienunternehmen Droege präsentiert. (dpa/rs)

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