Experten warnen und geben Tipps

Die schlimmsten Fehler in BI-Projekten

Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

Fehler 4: Sinnlose Anwendungen und fehlende Integration

BI-Anbieter lassen sich einiges einfallen, um Kunden mit allerlei Schnickschnack wie grafisch aufbereiteten Berichten, schicken Analysen, Visualisierungen oder Kennzahlen- und OLAP-Auswertungen zu beeindrucken. Doch einige vergessen dabei das Wichtigste, nämlich die Integration der Software, beispielsweise in die Office-Welt. Manches Tool funktioniert vielleicht mit Excel, längst nicht jede BI-Anwendung ist jedoch mit Outlook kompatibel. Und mobile Geräte stellen oft noch ganz andere Anforderungen. All das gilt es zu berücksichtigen.

Fehler 5: Eine BI-Lösung auswählen, die sich nicht anpasst

Was nutzt eine besonders ausgeklügelte BI-Anwendung, wenn sie nicht schnell anpassungsfähig ist und mit neuen Anforderungen im Unternehmen Schritt halten kann? Schnelligkeit wird immer wichtiger; schwerfällige und langsame IT-Systeme helfen hier nicht weiter, sondern verhindern oftmals Wachstum. Mächtige, monolithische Systeme haben ausgedient und werden oft durch agile, schnelle und wendige Anwendungen ersetzt, so die Einschätzung von Experten. Außerdem ist es wichtig, darauf zu achten, dass die BI-Anwendungen auch zukünftigen Anforderungen gewachsen sind.

Fehler 6: Mobile Anwendungen ignorieren

"Manche Firmen vergessen schlichtweg, über mobile Lösungen nachzudenken, wenn sie sich für eine BI-Anwendung entscheiden", hat Tibco-Mann Farr beobachtet. Manchmal nutzt eine knappe Auswertung, die über das Smartphone verfügbar ist, mehr als seitenlange Berichte. Das würden manche Firmen im Entscheidungsprozess jedoch außer Acht lassen.

Fehler 7: Überstürzte Implementierung

Unternehmen sollten sich für die BI-Einführung ausreichend Zeit nehmen. Wer BI-Lösungen zu schnell implementiert, kann, wie viele Projekte zeigen, böse Überraschungen erleben. Geduld, so der Expertenrat, ist deshalb eine wichtige Tugend: "Planen Sie auf jeden Fall genügend Zeit ein, um Mitarbeiter zu schulen und ihnen Zeit zu lassen, sich mit den neuen System vertraut zu machen. Nur so kann das BI-System gewinnbringend eingesetzt werden", gibt Daniel Ronesi von Aderant zu bedenken.

Southard Jones von Birst, einem Anbieter von Cloud-basierender BI-Lösungen, gibt in diesem Zusammenhang eine weiteren nützlichen Tipp: "Führen Sie BI-Lösungen schrittweise ein und erwarten Sie nicht, dass sich damit sofort jedes Problem lösen lässt." Stattdessen rät er, eine Art Fahrplan festzulegen und Schritt für Schritt weitere Anforderungen hinzuzufügen. Allerdings sollten BI-Projekt-Manager bei aller Systematik flexibel bleiben und schnell auf Veränderungen reagieren. Auch wenn BI-Anwendungen fast alle Fragen beantworten können, sollten Firmen geduldig sein und nicht sofort einen kompletten Erfolg erwarten.

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