Was CEOs wirklich wissen wollen

Die sieben wichtigsten Fragen

29.06.2006
Von Hubert Österle und Enrico Senger

Die Infineon Technologies AGInfineon Technologies AG hat unter ihrem alten CIO Karl Pomschar branchenübergreifend elf Top-Unternehmen für ein Benchmarking gewinnen können. Ziel war es nicht, die beste Informatikorganisation der Teilnehmer zu küren, sondern für einzelne Leistungspakete jeweils den besten Ansatz zu finden. „Unsere größte Hürde waren die unterschiedlichen Definitionen von IT-Leistungen. Für einige Unternehmen gehörte zum Desktop nur der PC, für andere auch die Software und Wartung, wieder andere rechneten auch die Netzwerkinfrastruktur hinzu“, sagt Pomschar, der seit Mai CIO des Infineon-Ablegers Qimonda ist. Aus der Summe der so ermittelten „Best-of“-Leistungspakete leiteten Pomschar und sein Team die Verbesserungs-Chancen für Infineon ab. Allein die Umsetzung der schnell zum Erfolg führenden Maßnahmen ergab Einsparungen von 50 Millionen Euro binnen eines Jahres. Top-500-Firmenprofil für Infineon Technologies AG


Fazit: Der CIO muss zurück ins Geschäft
„Unsere Informatikabteilung konzentrierte sich über mehrere Wochen auf die Neuordnung der vergebenen IP-Adressen. Welchen Nutzen – von ein wenig Übersichtlichkeit abgesehen – dies für das Geschäft letztendlich bringen sollte, konnte mir aber keiner sagen.“ Diese Aussage eines Interviewpartners ist ein besonders drastisches Beispiel zum Selbstzweck-Image der Informatik. Wenn eine Geschäftsleitung sagt, „Unsere Informatik versteht zu wenig vom Geschäft“, meint sie damit häufig, die Informatik weiß nicht, womit verkauft wird. Ein wirklich Business-orientierter CIO versteht, was die Kunden seiner Kunden wollen, und nicht nur, was seine unternehmensinternen Kunden vordergründig beschäftigt, also beispielsweise die Verrechnung von Informatikleistungen.

Der erfolgreiche CIO ist erster Berater des Geschäfts bei der Geschäftsmodellinnovation. Er zeigt die Potenziale der IT auf, er liefert Lösungen, die die erworbenen Wettbewerbsvorteile sichern, und er betreibt die bestehenden Geschäftslösungen so effizient, dass genug Raum für Innovation bleibt.

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