Was Kunden des Walldorfer Software-Herstellers wissen sollten

Die Strategie von SAP verstehen

29.05.2008
Von Nicolas Zeitler

Für eine gute Zusammenarbeit mit SAP ist es nach Aussage von Shepherd wichtig, die Branchen-Strategie des Anbieters zu verstehen. Derzeit habe SAP 25 verschiedene Branchen-Lösungen im Angebot, von Software für die IndustrieIndustrie bis hin zu Programmen für den Bildungsmarkt. Große Marktanteile habe das Unternehmen in der Öl-, Gas-, Chemie- und Life-Science-Industrie. Neuerdings adressierten die Walldorfer verstärkt Branchen abseits des herstellenden Sektors, etwa den HandelHandel, VersicherungenVersicherungen und BankenBanken. Zu erwarten sei, dass SAP in den kommenden Jahren seine Aktivitäten vor allem auf diesen Märkten verstärken werde. Top-Firmen der Branche Banken Top-Firmen der Branche Handel Top-Firmen der Branche Industrie Top-Firmen der Branche Versicherungen

Kunden aus Branchen, in denen der Hersteller schon etabliert sei, müssten deshalb damit rechnen, dass ihren Verbesserungswünschen nicht die höchste Priorität eingeräumt werde. Anwender aus Märkten, auf denen SAP hingegen erst Fuß fassen will, hätten hingegen viel Verhandlungsspielraum und fänden mit ihren Wünschen Gehör.

Flaggschiff Business Suite

Was zuletzt die Produktstrategie von SAP angeht, ist Shepherd zuversichtlich, dass die derzeitige Business Suite noch lange Zeit das Flaggschiff der Walldorfer bleiben wird - und zwar auch über das Jahr 2013 hinaus, in dem die Wartung ausläuft. DSAG-Chef Liebstückel lobt in diesem Zusammenhang die neuen Benutzeroberflächen der Business Suite. Sie vereinfachten dem Anwender die Arbeit. "Er muss sich nicht mehr bei verschiedenen Anwendungen einzeln anmelden und hin- und herschalten", erklärt Liebstückel.

Dass der Hersteller in Kürze mit einem neuen ERP-Produkt aufwarte, ist aus Sicht von Analyst Shepherd indes nicht anzunehmen. Als Indiz dafür führt er an, dass schließlich viele Kunden noch nicht einmal das Upgrade von R/3 auf MySAP vollzogen hätten. Mit einem neuen Produkt würde SAP vor diesem Hintergrund nur seinen Kundenstamm unnötig verunsichern.

Zusammenführung bis 2011

Was die Zusammenführung des Produkt-Portfolios nach der Übernahme von Business Objects angeht, gibt es klare Ansagen von SAP. So soll die Integration und Abgrenzung der Produktlinien bis 2011 abgeschlossen sein, berichtet Karl Liebstückel aus Gesprächen auf der Sapphire. Der Fahrplan müsse zwar stellenweise noch verfeinert werden. Doch den Zeitplan könnten die Anwender als verbindlich ansehen. "Wenn die SAP eine Roadmap auflegt, kann man sich aus Erfahrung auch darauf verlassen."

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