Netz-Strategie

Die Telekom auf dem Weg zum IP-Festnetz

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die Deutsche Telekom hat den Mobile World Congress (MWC) in Barcelona dazu genutzt, ihre Netze-Strategie zu erläutern.

Dabei gab es allerdings nicht unbedingt viel Neues zu hören - dass der Carrier sein traditionelles Festnetz in Deutschland bis 2018 komplett auf Internet-Technik (IP) umstellen will, ist bekannt. Bislang sind rund 2,1 Millionen Kundenanschlüsse umgestellt (Neukunden bekommen nur noch All-IP); im Laufe dieses Jahres solle diese Zahl im laufenden Betrieb mehr als verdoppelt werden, erklärte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme.

Telekom-Technikvorstand Claudia Nemat über All-IP: "Wir stehen hier vor einer Revolution."
Telekom-Technikvorstand Claudia Nemat über All-IP: "Wir stehen hier vor einer Revolution."
Foto: Deutsche Telekom AG

In anderen Ländern Europas - dort betreibt die Telekom mit ihren Tochterfirmen schon rund 2,7 Millionen IP-Anschlüsse - ist das Unternehmen schon weiter als in Deutschland: Das Netz der Makedonski Telekom ist bereits komplett auf IP-Technik umgestellt. Gegen Ende des Jahres soll dann die Slowakei folgen, im kommenden Jahr Kroatien und Montenegro und danach Ungarn. Bis Ende 2018 lässt sich die Telekom außer in Deutschland auch noch in Rumänien und Griechenland Zeit. "Netzinnovationen sind zwar unsichtbar, dennoch werden die Kunden die Vorteile spüren", verspricht Technikvorstand Claudia Nemat. "Wir stehen hier vor einer Revolution, so radikal wie der Wechsel von der Kutsche zum AutomobilAutomobil." Top-Firmen der Branche Automobil

In Sachen Mobilfunk legt das Unternehmen mittelfristig den Schwerpunkt auf den LTE-Ausbau. Bis 2016 will die Telekom in der Lage sein, den schnellen Mobilfunk an jedem zweiten Antennenstandort in Europa anzubieten, nachdem LTE erst Ende 2013 in "fast allen ihren Märkten" gestartet hatte. In Deutschland können Telekom-Kunden LTE in über 150 Städten mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde Downstream. Im nächsten Ausbauschritt sind 300 Mbps geplant. In Alzey hatte der Bonner Konzern vergangene Woche bereits LTE-A mit bis zu 580 Mbps erfolgreich getestet.

Eine für Endkunden interessante neue Technik hatte die Telekom auch im MWC-Gepäck: Ein neuer Hybrid-Router kombiniert Festnetz, LTE und WLANWLAN - dabei bündelt er Bandbreite (aus Festnetz und LTE-Mobilfunk), fasst sie zusammen und verteilt sie automatisch ohne Zutun des Kunden. Die Zusammenführung der bestehenden Bandbreiten werde Spitzengeschwindigkeiten erlauben, die mit der jeweiligen Einzeltechnik nicht möglich seien, verspricht die Telekom; der Marktstart des neuartigen Routers wurde für "gegen Endes des Jahres 2014" avisiert. Alles zu WLAN auf CIO.de

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