Cloud Computing


Marktbereinigung erwartet

Die Trends bei Data Center Services

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Der Status Quo sieht gleichwohl noch ganz anders aus. 2011 gaben europäische Firmen für DCO laut Gartner geschlagene 38 Milliarden US-Dollar aus. Bei Web-Hosting und Colocation waren es lediglich 8,6 Milliarden Dollar. Auf Public Cloud Services entfielen davon 23 Prozent.

Aufbau niedrigpreisiger Remote Control-Zentren

Traditionell sei der europäische Markt ein fragmentiertes Puzzle mit einer Fülle voll ausgestatteter Rechenzentren gewesen, so die Analysten. 2005 hätten die führenden IT-Dienstleister mit dem Aufbau niedrigpreisiger Remote Control-Zentren und mit der Entwicklung von IUS-Angeboten begonnen. Seit 2008 habe dieser Prozess durch die Finanzkrise einen Schub bekommen.

Colocation und Managed Hosting seien zwar nicht gänzlich ungebräuchlich, hätten aber nie ein vergleichbares Gewicht wie in den USA erlangt. Die Vorzüge von Cloud Computing seien – Privacy- und Compliance-Bedenken zum Trotz – für viele europäische Firmen attraktiv. Das Interesse fokussiere sich aber vor allem auf Software-as-s-Service (SaaSSaaS). Für IaaS fehle es in den mittlerweile ausgedünnten IT-Abteilungen jedoch oft an den benötigten technologischen Ressourcen. Alles zu SaaS auf CIO.de

Die europäischen Telekommunikationsanbieter seien angesichts dieser Gemengelage im Data Center-Bereich lange verunsichert gewesen. Mittlerweile hätten sie aber die Entwicklung und Lieferung von DCS beschleunigt. Zielgruppe seien insbesondere die oft mittelständischen Unternehmen, die noch nicht ins Outsourcing eingestiegen sind.

Europäer kaufen US-Cloud-Services

Auch weil es keine gemeinsame europäische Cloud-Bewegung gebe, griffen europäische Kunden häufig auf nordamerikanischen Cloud-Lösungen zurück, so Gartner. Diese Angebote basierten zumeist auf einer auf US-Verhältnisse zugeschnittenen Strategie. „Während diese Provider ihre lokalen Cloud-Kapazitäten in Europa auf- und ausbauen, konzentrieren sie sich dabei auf Standorte wie Amsterdam, London oder Dublin“, so Gartner. Die Analysten rechnen jedoch damit, dass sich mittelfristig Konkurrenz mit europäischen Wurzeln etabliere.

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