Sparpotentiale im Beschaffungswesen liegen brach

Die Trends bei E-Procurement und E-Collaboration

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Dennoch: Ein erheblicher Teil der Befragten beschäftigt sich aktuell nicht mit dem Einsatz entsprechender Tools. Lediglich 46 Prozent der Umfrageteilnehmer nutzen elektronische Ausschreibungen. E-Auctions wendet gar nur jedes dritte befragte Unternehmen an. BME-Hauptgeschäftsführer Holger Hildebrandt: "Der in den ersten Jahren des E-Procurement zu verzeichnende Ausschreibungs- und Auktions-Hype ist faktisch einer nüchternen Betrachtungsweise gewichen."

E-Collaboration: Potenziale liegen brach

Im Bereich E-Collaboration (Datenaustausch, Qualitätsmanagement mit Lieferanten) liegen für Unternehmen aller Größen und Branchen noch erhebliche Potenziale brach. Differenziert nach Anwendungsbereichen nutzen nur zwischen 18 (Forschung und Entwicklung) und 26 Prozent (Qualitätsmanagement) der befragten Unternehmen E-Collaboration-Systeme. Die Unterschiede zwischen Großunternehmen und KMU fallen im Bereich E-Collaboration nur marginal aus; "absolute Beschaffungsvolumina" und "Transaktionszahlen" haben nur einen geringfügigen Einfluss auf das Nutzungsverhalten.

Der Trend geht zur Lieferantenbewertung

Eindeutiger Trend ist die Lieferantenbewertung. Bedingt durch die angespannte Situation auf den Finanzmärkten gewinnt Evaluation für Unternehmen aller Größen und Branchen an Bedeutung. Tools zur Lieferantenbewertung genießen hohe Wertschätzung. Über 43 Prozent der Unternehmen setzen entsprechende Werkzeuge bereits ein, rund 19 Prozent planen in naher Zukunft die Einführung adäquater Tools. Auffallend ist die konsequente Anwendung: Fast 40 Prozent der nutzenden Unternehmen integrieren alle Lieferanten in ihre elektronischen Systeme. Fakt ist: Tools zur Lieferantenbewertung haben sich analog elektronischer Kataloge bei Großunternehmen und KMU als Standardinstrument etabliert.

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