Tablets als Konferenz-Plattform

Die Zukunft der Videokonferenz

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Video gilt allgemein als eine der Killerapplikationen in Sachen Bandbreitennachfrage. Während die Verbraucher eher Videos konsumieren, soll im Business-Umfeld der mobilen Videokonferenz die Zukunft gehören.
Auf dem Mobile World Congress ließ sich auf einem Samsung Galaxy Tablet eine Videokonferenz in HD mit 720p übertragen.
Auf dem Mobile World Congress ließ sich auf einem Samsung Galaxy Tablet eine Videokonferenz in HD mit 720p übertragen.
Foto: Polycom

Videokonferenzen auf dem mobile Device? Dank TabletsTablets und breitbandigen Mobilfunknetzen soll diese Vision bald Realität werden. Und die Chancen stehen gar nicht schlecht, dass es nun im zweiten Anlauf klappen könnte. So soll das kommende Playbook von Blackberry-Hersteller RIM mit einer entsprechenden Funktion aufwarten, Polycom setzt auf ein Tablet von Samsung und Videokonferenzanbieter Vidyo hat eigenen Angaben zufolge bereits OEM-Abkommen mit Alcatel-Lucent, Verizon und Intel. Alles zu Tablets auf CIO.de

Der erste Versuch, Videocalls als Killerapplikation für die damals neuen UMTS-Netze zu etablieren, entpuppte sich als vulminanter Fehlschlag. So gut wie niemand war bereit, die hohen Gebühren für einen Videoanruf zu bezahlen, um dann seinen Gesprächspartner im Briefmarkenformat zu sehen.

Mittlerweile scheinen, so war auf dem diesjährigen Mobile World Congress zu hören, die Voraussetzungen zu stimmen. "Mit den Tablets stehen nun Endgeräte zur Verfügung, die über die entsprechende Leistung sowie große Bildschirme verfügen", so Alex Eleftheriadis, Chief Scientist bei Vidyo, "und mit den 3G-Netzen sowie dem LTE-Ausbau steht die erforderliche Bandbreite zur Verfügung." Euphorisch schwärmt Eleftheriadis bereits davon, dass Mobile Videoconferencing bis zum Jahr 2015 ein "1,25 Milliarden Dollar Business wird."

Neben den technischen Bedingungen sollte laut Sudhakar Ramakrishna, Chief Development Officer bei Polycom, ein anderer Aspekt nicht unterschätzt werden: "Mit den TelePresence-Systemen ist der Einsatz von Videoconferencing in den Unternehmen mittlerweile en vogue und die mobile Variante ist eine Möglichkeit Außendienstler oder Geschäftsreisende auch unterwegs mit einzubeziehen."
Dabei hat die mobile Variante, wie eine Demonstration auf dem Polycom-Stand zeigte, durchaus das Zeug zu mehr als einem Lückenbüßer. Auf einem Samsung Galaxy Tablet ließ sich eine Videokonferenz in HD mit 720p übertragen. Qualitativ liegen hier zwischen den professionellen Systemen und eher Consumer-orientierten Plattformen wie Skpye Welten.

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