Anschluss verpasst

Digitalisierung in Europa: Deutschland nur Mittelmaß

25.02.2015
Videoanrufe, soziale Netzwerke und Online-Shopping: Bei der Digitalisierung ist Deutschland europaweit nicht vorne dabei. Seit dem vergangenen Jahr hat sich daran nicht viel geändert.
EU-Kommissar Guenther H. Oettinger stellte den Bericht über die Digitalisierung in Europa vor.
EU-Kommissar Guenther H. Oettinger stellte den Bericht über die Digitalisierung in Europa vor.
Foto: Foto Vogt

In Sachen DigitalisierungDigitalisierung ist Deutschland nach einer Untersuchung der EU-Kommission nur Mittelmaß. Vor allem bei der Nutzung des Internets für Kommunikation zwischen den Menschen liegt Deutschland unter dem Durchschnitt, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de

Nur 28 Prozent der deutschen Internetnutzer zwischen 16 und 74 Jahren verwenden demnach das Internet für Videoanrufe. Im EU-Durchschnitt sind es 37 Prozent. Online-Netzwerke nutzen fast die Hälfte der deutschen Internet-Anwender (EU-Schnitt: 58 Prozent).

Hingegen lesen 70 Prozent online Nachrichten, etwas mehr als im EU-Durchschnitt. Größer ist der Abstand beim Online-Shopping. 80 Prozent der Nutzer in Deutschland kaufen im Internet ein, 63 Prozent sind es im europäischen Schnitt.

Insgesamt belegte Deutschland Platz zehn unter den 28 EU-Ländern. Auf Rang eins landete Dänemark und an letzter Stelle Rumänien. Auch 2014 gab es für Deutschland bei der Untersuchung den zehnten Platz. Bei dieser Rangfolge berücksichtigt werden etwa die Schnelligkeit von Internetverbindungen, die Fähigkeiten der Nutzer oder die Nutzung digitaler Technologien in Unternehmen und Behörden. Für die Studie wurden über 211 000 Menschen befragt.

Der EU-Kommissar Günther Oettinger, zuständig für Digitalwirtschaft, warnte bei der Vorstellung des Berichts, Europa drohe im weltweiten Vergleich den Anschluss zu verlieren. "Wir sollten den Wettlauf annehmen, nicht gegen, sondern mit den Amerikanern, den Südkoreanern, den Chinesen, den Indern und vielen anderen", sagte Oettinger. (dpa/rs)

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