Best Practices für das E-Discovery

Dokumenten-Management rückt in den Mittelpunkt juristischer Streitigkeiten

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Drei von vier Global Playern werden dieses Jahr in juristische Auseinandersetzungen geraten, bei denen es um nicht richtig gesicherte Daten geht. Das behauptet das Marktforschungsunternehmen Gartner in mehreren Studien. Gartner schätzt, dass technisch nicht gerüstete Firmen künftig beim Dokumenten-Management doppelt draufzahlen.

Teils durch mangelndes Wissen der Mitarbeiter, teils durch fehlende Software kommt mittlerweile in fast jedem zivilrechtlichen Prozess der Punkt nicht gesicherte Dokumente ins Spiel. Mehr als die Hälfte der Firmen ist dafür nicht gerüstet.

Die Analysten stellen fest, dass in Sachen digitale Dokumentensicherung noch immer nicht dasselbe Bewusstsein herrscht wie beim Umgang mit papiernen Unterlagen. Nach Einschätzung der international tätigen Anwaltskanzlei Fulbright and Jaworski entwickelt sich E-Discovery - also Ermittlungen rund um das Thema digitale Datensicherheit - für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 100 Millionen US-Dollar zur Belastung Nummer Eins in Gerichtsverfahren.

Für Debra Logan, Vize-Präsidentin Forschung bei Gartner, sind nicht nur CIOs und Firmenvorstände in der Verantwortung, die Schlüssel-Rolle der IT vor diesem Hintergrund zu begreifen. Sie sieht auch Wirtschaftsjuristen in der Pflicht, sich in Fragen der IT-Sicherheit auf den neuesten Stand zu bringen.

CIOs und Firmenjuristen müssen sich zusammen setzen

Noch gibt es etwa für die elektronische Beweisdokumentenbeschafftung kaum Standard-Lösungen, so die Autoren der Studie weiter. Sie gehen unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung davon aus, dass im Jahr 2010 Unternehmen, die ihre IT-Sicherheit nicht aufrüsten, doppelt so hohe Kosten für ihr Dokumenten-Management aufbringen müssen wie Firmen, die vorsorgen.

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