IT-Dienstleistungsmarkt

Dynamische IT-Services aus dem Baukasten

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

IT-Dienstleister können durch Skaleneffekte und Spezialisierung nicht nur kostengünstiger, sondern auch in besserer Qualität und bedarfsgerecht die benötigten Services liefern. Denn oft stehen die Anwender vor der Situation, dass die Informations- und Kommunikationstechnologie die Geschäftsprozesse nicht optimal unterstützt, sondern in kritischen Phasen zum Flaschenhals für die Umsetzung der Business-Strategie wird. Die Herausforderung für die Unternehmen liegt deshalb auf der einen Seite darin, die ehemals geschlossenen, monolithischen IT-Architekturen zu einer dynamischen Landschaft aus flexiblen, adaptiven und vernetzten Systemen umzubauen.

Auf der anderen Seite müssen die Firmen ein offenes Modell der Zusammenarbeit mit ihren IT-Dienstleistern etablieren. Voraussetzung dafür ist, dass die eingekauften IT-Services so flexibel zu Verfügung gestellt werden und dass sie - zum Beispiel beim Aufsetzen neuer Geschäftsprozesse - schnell und einfach zur Verfügung stehen. Diese Anforderungen erfüllen an besten IT-Leistungen, die wie einzelne Services abrufbar und auch so – also nach tatsächlicher Nutzung - abzurechnen sind.

Foto: T-Systems

Die IT-Servicedienstleister haben die Herausforderung erkannt. Gerade die großen IT-Dienstleister, die auch ein Komplett-Outsourcing anbieten, schneiden aus ihrem Full-Size-Angebot zunehmend standardisierte und automatisierte Services, die einzeln und bedarfsgerecht eingekauft werden können. „Die Arbeitswelt ist schon immer arbeitsteilig organisiert – das erfasst jetzt den IT-Bereich und sorgt für die Industrialisierung von IT-Services“, sagt Peter Dück, Vice President bei Gartner.

Während Analysten und Marktbeobachter von einer „Industrialisierung“ der IT-Dienstleistungen sprechen, verkaufen die verschiedenen Anbieter diese Services mit unterschiedlichen Bezeichnungen wie „On Demand Computing“, „Agile Enterprise“, „Dynamic Computing“ oder „Adaptive Enterprise“. Der deutsche Marktführer T-Systems hat dafür den Begriff „Dynamic Services“ geprägt. Dynamic Services stellen nach T-Systems-Definition „standardisierte und automatisierte ICT-Leistungen und -Services bereit. Sie umfassen dabei sowohl traditionelle Telekommunikationsressourcen, wie Netzwerk- und Datentransferkapazität, als auch die IT-Ressourcen Speicherkapazität und Rechenleistung bis hin zur kompletten End-to-End Applikationslösungen.“

Beratungshäuser wie McKinsey sagen nach eigenen Umfragen bereits einen Paradigmenwechsel im Markt für IT-Dienstleistungen voraus. CIOs wollen vermehrt Lösungen statt Technik einkaufen – von standardisierten, nach Verbrauch abgerechneten Services bis zu durchgängigen End-to-End Lösungen für IT und TK. Die Rolle der Enterprise IT verlagert sich damit weg von der Erzeugung und hin zum Management der benötigten IT-Ressourcen.

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