Personalmanagement-Studie

E-Recruiting spart Zeit und Geld

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Voraussetzung für die reibungslose digitale Bearbeitung ist ein Online-Formular mit allen wichtigen Informationen auf der eigenen Website oder auf einer Stellenbörse. Zwar treffen heute im Schnitt rund 30 Prozent der Bewerbungen per E-Mail ein; für eine digitale Verarbeitung sind sie aber ebenso unhandlich wie klassische Mappen, da sie erneut ins System eingegeben werden müssen.

Persönliches Gespräch bleibt unersetzlich

Zusätzlichen Nutzen konstatieren Unternehmen, die schon die Kandidatenvorauswahl durch das Software-System unterstützen, indem den Bewerbern ein Kurzfragebogen vorgelegt wird. Mit einem Scoring-Modell lässt sich daraus schon eine erste Rangfolge gewinnen. Der letzte Schritt beim Recruiting, die eigentliche Bewerberauswahl, entzieht sich jedoch noch der digitalen Verarbeitung. Die Unternehmen setzen hier nach wie vor auf Interviews oder in selteneren Fällen auf Assessments.

Dass sich computerbasierte Assessment-Tests generell eignen, nicht nur das Leistungsprofil eines Bewerbers abzufragen, sondern auch Soft Skills wie soziale Kompetenz oder Kommunikationsfähigkeit, gilt unter Personalexperten als ausgemacht. Online sieht es anders aus: "Über das Internet ist es nicht möglich sicherzustellen, dass auch die richtige Person vor dem Computer sitzt; zudem gibt es Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes", weiß König. Zwar würden gelegentlich Online-Spiele eingesetzt. Diese dienten aber unter dem Gesichtspunkt des Employer Branding eher dazu, den Kandidaten ein genaueres Bild des Unternehmens zu vermitteln.

Was auch immer in Zukunft online möglich sein wird: Vor der Einstellung wird das persönliche Gespräch stehen. Mit einer effizienteren Vorauswahl durch Online-Verfahren ließe sich aber die Zahl der Interviewkandidaten senken. Vom E-Recruiting, davon ist Studienleiter König überzeugt, profitieren letztlich beide Seiten: "Unternehmen können ihre Stellen schneller, günstiger und mit den besten Kandidaten besetzen; für den Bewerber steigen die Chancen, den Arbeitsplatz zu finden, der am ehesten seinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht."

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