Lieferketten-Management

Effizient unterwegs

24.07.2007
Von Patrick Goltzsch
Einsatz von SCM: Auto-, Chemie- und Hightech-Branchen sind am weitesten.
Einsatz von SCM: Auto-, Chemie- und Hightech-Branchen sind am weitesten.

"Der Mehrwert von SCM entsteht aus der sinnvollen organisatorischen Aufstellung", schließt SCM-Kenner Raab. Unternehmen wie DellDell oder Ryan Air seien vor allem durch ihre smarte Lieferkette erfolgreich. Ähnlich formuliert es Daniel Palm, Leiter der Fraunhofer-Projektgruppe Produktionsmanagement und Logistik in Wien: "Der IT fällt bei SCM die Rolle als Enabler zu." Denn das Lieferketten-Management lasse sich nicht auf die technischen Aspekte eingrenzen. Es gehe vor allem darum, kundengerecht zu roduzieren. Ein Beispiel sieht Palm in der Autoindustrie. Dort versorgen die Zulieferer ihre Kunden mit den benötigten Fertigungsteilen nicht mehr nur tust-in-time, sondern zunehmend auch in der richtigen Reihenfolge, also just-in-sequence. Nun zielt der nächste Schritt darauf ab, die Informationslage zu verbessern, damit die Sequenzen der Fahrzeugproduktion im Voraus den Lieferanten übermittelt werden können. Alles zu Dell auf CIO.de

Auch wenn sich viele derzeit noch dagegen wehren, müssen für eine funktionierende Lieferkette die Unternehmen letztlich enger zusammenrücken. Damit verstärken sie die Abhängigkeit voneinander, und das verlangt auch eine Änderung der Management-Strukturen, sagt Trovarit-Vorstand Sontow.

Enrico Camerinelli, Berater der Experton Group und Chefanalyst der Branchenvereinigung Supply Chain Council, sieht einen Hemmschuh für den breiteren Einsatz von SCM dagegen weniger in der Organisation der Unternehmen als im häufig fehlenden Sachverstand. "Das größte Problem im Bereich SCM sind die Mitarbeiter", sagt Camerinelli.

Technische Lösungen seien in großer Vielfalt vorhanden, doch es fehle an Fachkräften, die neben der technischen Kompetenz auch die Fähigkeit mitbrächten, eine Bilanz oder eine Gewinn-und-Verlust-Rechnung zu lesen. Dadurch stießen SCM-Projekte bereits in den Unternehmen auf Schwierigkeiten, weil die Projektleiter nicht die Sprache des Finanzvorstands sprächen. Hier müssten der operative Aufwand und der Ertrag von SCM-Projekten klarer formuliert werden, so der Analyst.

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