So lassen sich richtige Entscheidungen treffen

„Eine Weile in den Fuss-Stapfen anderer laufen“

29.06.2006
Von David Rosenbaum

CIO: Wenn man nun nur über Konsequenzen nachdenkt und nicht über Rechte? Wohin führt das?

Badaracco: Es wird Probleme machen. Wie ich eben erwähnte, gibt es eine Menge verschiedener Gruppen, die glauben, das Recht zu besitzen, Verwaltungsbeamte und Unternehmen das Gesetz befolgen zu lassen. Eine große Mehrheit der meisten Menschen in den meisten Unternehmen glauben, dass sie das Recht darauf haben, fair und ehrlich von denen behandelt zu werden, für die sie arbeiten. Und dann gibt es noch die Geschäftsinhaber, die ein Recht auf stabile, wachsende, dem Risiko angepasste, legale Rendite haben. Wenn man einen dieser Grundsätze missachtet, wird man dafür zahlen, entweder im Unternehmen, mit Aktienbesitzern oder Regulatoren.

CIO: Wenn man nun im umgekehrten Fall nur an diese Vielzahl von Rechte denkt und nicht an die Konsequenzen, welchen Weg wird man dann gehen?

Badaracco: Ich denke, davon wird man zu guter Letzt gelähmt sein. Deshalb muss man sein Denken über Rechte mit den Überlegungen zu den Konsequenzen, den Werten und dem Charakter und dem, was funktionieren wird, ausbalancieren. Es ist letztlich sehr schwierig, einige dieser Rechtsprobleme zu klären. Bis Juristen alle rechtlichen Fragen erforscht und gründlich geprüft haben, sind womöglich zwei oder drei Wochen vergangen, in denen die Entscheidung schon längst getroffen sein müsste. Man braucht Führungskräfte in allen Ebenen von Unternehmen und Institutionen, die sensibel sind für die wirklich wichtigen Rechte. Diese müssen sie bei ihren Plänen berücksichtigen, aber sie müssen auch in ihrer Arbeit fortfahren und ebenso über die anderen Punkte nachdenken.

CIO: Was passiert in Sachen Balance, wenn man nur an seinen Charakter denkt?

Badaracco: Nun, mit allem Respekt für die Menschen, die dies hören oder lesen: Wer hat Ihnen ein Gütesiegel für Ihren Charakter, Ihre Meinung, Ihren Instinkt gegeben? Das, wovon Sie denken, es sei richtig, könnte aber Konsequenzen für andere Menschen und die Rechte anderer Menschen haben.

Die besten Führungskräfte denken darüber nach, wofür sie verantwortlich sind, wofür sie Werte schaffen. Aber sie haben auch ein gutes Team um sich, und sie haben gute Berater, die nicht unbedingt zu ihrem Management-Team gehören. Sie versuchen vielmehr herauszufinden, wie andere denken, als darauf zu vertrauen, dass ihr ethisches Bewusstsein und ihre Instinkte ihnen den richtigen Weg weisen werden.

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