Neu in mySAP ERP

Einfacher bilanzieren



Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.
Mit einem neuen Hauptbuch in mySAP ERP erleichtert SAP das parallele Rechnungswesen, verspricht niedrigere Kosten und schnellere Abschlüsse. Allerdings kommen erhebliche Migrationsprobleme auf CIOs zu.

Die Internationalisierung zwingt viele Unternehmen zu einer komplexeren Bilanzierung. So müssen beispielsweise deutsche Aktiengesellschaften sowohl nach dem HGB (Handelsgesetzbuch) als auch seit Januar nach den International Finance ReportingReporting Standards (IFRS) berichten. Alles zu Reporting auf CIO.de

Für SAP-R/3-Anwender stellte bisher das Hauptbuch (General Ledger - GL) alle notwendigen Bilanzierungsfunktionen zur Verfügung. Allerdings entstand dabei im Lauf der Jahre mit neuen Modulen und Erweiterungen ein inhomogenes Gebilde, wie Stefan Karl, Director ERPERP Solution Management von SAPSAP, schildert: "Allein durch die Tatsache, dass bisher verschiedene Datenquellen berücksichtigt werden mussten, entstand beim Reporting ein deutlicher Mehraufwand - so etwa durch nachgelagerte Konsistenzprüfungen." Alles zu ERP auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Im Gegensatz zum bisherigen Flickenteppich soll das neue Hauptbuch alles integrieren: Funktionen wie Umsatzkosten-Ledger, Profit-Center-Rechnung oder Special-Ledger in einer Datenbank. Nach Einschätzung von Michael Girke, Partner bei Esprit Consulting, ergaben sich einige Vorteile: "Der neue General Ledger erleichtert insbesondere die parallele Rechnungslegung nach HGB, IFRS oder US-GAAP, indem er beispielsweise optimierte Funktionalitäten in der Kontenfindung aufweist, Einzelbelege in den verschiedenen Büchern erlaubt und verbesserte Abstimm-Möglichkeiten bietet."

Knackpunkt geänderte Datenstruktur

Die wichtigste Frage für SAP-Kunden ist, wie und mit welchem Aufwand sie das neue Hauptbuch einführen können. Die reine Installation ist laut SAP einfach. Selbst beim Upgrade von R/3 bestehe kein Risiko, weil dann zunächst das alte Hauptbuch voreingestellt bleibt. Viele offene Fragen gibt es jedoch zum Migrationsaufwand. "Knackpunkt für R/3-Nutzer ist die geänderte Datenstruktur im neuen GL. Deshalb ist es schwer einzuschätzen, wie Eigenentwicklungen und kundenspezifische Erweiterungen überführt werden können", sagt Girke. Von SAP erwarte er deshalb Erweiterungen, die beispielsweise die Migration von IFRS-Daten bei größeren Release-Sprüngen lösen.

Derzeit befindet sich SAP am Ende des Vorserientests mit 200 Pilotkunden. Erste Informationen zum neuen Hauptbuch bietet die SAP-Anwendergruppe (www.dsag.de) an. Am 4. Mai 2005 trifft sich die Arbeitsgruppe Finanzwesen in St. Leon-Rot.

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