Cloud Computing


UEFA IT-Infrastruktur

EM 2012 kommt aus der Private Cloud

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
UEFA-IT-Chef Daniel Marion erläutert die Hintergründe des Deal mit Interoute. Bedeckt gibt er sich nur bei der Frage nach seinem Lieblingsverein - da wolle er als Verbandsmitarbeiter neutral erscheinen.
UEFA-IT-Chef Daniel Marion erläutert die Hintergründe des Deal mit Interoute. Bedeckt gibt er sich nur bei der Frage nach seinem Lieblingsverein - da wolle er als Verbandsmitarbeiter neutral erscheinen.
Foto: UEFA

Ohne FAME liefe im europäischen Fußball quasi nichts, das wird schnell klar im Gespräch mit dem Elektronikingenieur Marion, der auch einen MBAMBA der London Business School besitzt und seit 1998 für die UEFA arbeitet. Ticketvergabe und Transportorganisation, Media-Planung und Presseakkreditierungen, Wettbewerbsmanagement sowie Dienste für Schiedsrichter und Vermarktungspartner – alles das läuft über die eine Plattform. Alles zu MBA auf CIO.de

Spielbetriebsplattform ist eine Eigenentwicklung

Fans, Schiedsrichter, Sponsoren und Berichterstatter haben also alle ihre Nischen auf FAME, über die sie ihre Teilnahme an Fußballspielen auf kontinentalem Niveau organisieren. 39.000 Nutzer hätten Zugriff auf die Plattform, so Marion.

Die Spielbetriebsplattform ist eine im Kern eigene Entwicklung der IT-Abteilung des Verbandes, die laut Marion aus rund 100 Mitarbeitern besteht – darunter wegen eines hohen Outsourcing-Anteils allerdings mehr Projekt-Manager und Datenspezialisten als Techniker. Marion erinnert sich an die Anfänge im Jahr 2000. „Es gab damals nur eine Handvoll auf große Sportveranstaltungen spezialisierte Dienstleistern; im Angebot waren eher Services als Lösungen“, so der IT-Chef.

Tablets zur neuen Saison

Also packte der Verband die Entwicklung selbst an. Seit 2005 hat die Plattform den Namen FAME. In den vergangenen Jahren arbeitete die UEFA laut Marion mit dem Provider NTT Communications zusammen. Offizieller Start der Zusammenarbeit mit Interoute, dessen europaweites Glasfasernetz 60.000 Kilometer lang ist und das Groß-Rechenzentren in Amsterdam, Berlin, Genf, London, Madrid, München, Paris und Stockholm betreibt, war im Juni vergangenen Jahres. Die Transition-Periode begann laut Marion im Herbst 2010; ab Sommer 2011 soll alles in voller Geschwindigkeit funktionieren.

Partner Interoute ging aus der Sandoz-Familienstiftung hervor, zu den Investoren zählt auch das Königreich Dubai. Das Unternehmen stellt nach eigenen Angaben unter anderem das Backbone-Netzwerk für Europas größte Mobilfunkbetreiber und das digitale Broadcasting großer Ereignisse wie der Olympischen Spiele, Wahlen und TV-Shows bereit. Aus dem Netzwerk-Provider hat sich ein Dienstleister mit vielfältigem Angebot entwickelt. So liefert Interoute an Firmenkunden die ICT-Infrastruktur und profiliert sich zunehmend im Cloud Computing-Segment.

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