Hausmesse in Las Vegas

EMC: Klassische Server überflüssig machen

29.05.2012
Von Hartmut Wiehr
Ausschnitt einer Präsentation auf der EMC World: Das Unternehmen konzentriert sich auf den Ausbau der Speichergeräte, die auch Applikationen und ganze Server in sich integrieren sollen, sowie auf Cloud und Big Data. Für diese langfristigen Ziele wird viel Geld in die Hand genommen.
Ausschnitt einer Präsentation auf der EMC World: Das Unternehmen konzentriert sich auf den Ausbau der Speichergeräte, die auch Applikationen und ganze Server in sich integrieren sollen, sowie auf Cloud und Big Data. Für diese langfristigen Ziele wird viel Geld in die Hand genommen.

Mit anderen Worten: EMC will die klassischen physikalischen Server überflüssig machen. Als Teile einer gemeinsamen Hülle auf Basis der bisherigen Speicher-Arrays könnten sie einmal ganz und gar virtuell werden. Schon jetzt haben ja die physikalischen Server einen Teil ihrer Funktionen verloren beziehungsweise an die virtuellen Maschinen abgegeben.

Vision: Nur noch eine Maschine für Rechen- und Speicheraufgaben

Gelsinger, der einige seiner Formel-Charts nur in Sekundenbruchteilen vorzeigte, verwies selbst darauf, dass man bereits seit einiger Zeit in den Arrays ausschließlich x86-Prozessoren verwende – die gleichen, wie sie in der dominanten Welt der Windows-Server eingesetzt werden. EMC hatte den Einsatz der Power-Prozessoren von IBMIBM beendet, nachdem es zu Streitereien über Lizenzen und Preise gekommen war. Gelsinger, lange Zeit als Nachfolger von EMC-CEO Joe Tucci gehandelt, war von Intel gekommen, wo er unter anderem die Prozessor-Entwicklung geleitet hatte. Alles zu IBM auf CIO.de

Man arbeitet nun bei EMC offenbar daran, den Anteil von "v" in den Speichergeräten kontinuierlich zu vergrößern. Am Ende des Weges könnte dann nur noch eine einzige Maschine für Rechen- und Speicheraufgaben stehen: eine Art x86-Mainframe. Mit "m" in seiner Formel verwies Gelsinger auf die umfassende Klammer von Managementfunktionen für dieses Konstrukt.

Nachdem Gelsinger diese Skizze in schnellen Sätzen vor der versammelten internationalen Presse in Las Vegas ausgemalt hatte, hängte er gleich noch eine Distanzierung an: Man habe keineswegs vor, selbst in den Server-Markt einzutreten.

Genau dieses hat man aber schon mit dem Partner Cisco in der so genannten VCE-Koalition vollzogen: Cisco liefert für die gemeinsam hergestellten und vertriebenen Racks oder Vblocks den eigenen UCS-Server plus Netzwerkkomponenten, EMC den Speicher und VMware die benötigte Virtualisierungs-Software. Sollte EMC den Schritt zu den Storage-Server-Geräten vollziehen, könnte das Folgen für die Zusammenarbeit mit Cisco haben. Schon jetzt tauchen immer wieder Gerüchte über ein Platzen der VCE-Koalition auf. Auch die bisherigen Vblocks könnten dann überflüssig werden.

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