Viele Ideen -wenig Praxis

EMCs lange Reise ins gelobte Cloud-Land

07.02.2011
Von Hartmut  Wiehr

Schon seit einiger Zeit hat EMC das Produktportfolio nach unten abgerundet, bis hin zu Consumer-Angeboten. Aktuell hat der Konzern angekündigt, sich mehr in Richtung "Unified Storage" zu bewegen, womit vor allem NAS-Geräte gemeint sind, die auch mittlere und kleinere Unternehmen ohne größere Spezialkenntnisse einsetzen können. Die neue Produktlinie VNX soll skalierbar angelegt sein und leichter zu verwalten. Sie fasst die bisherigen, äußerst unterschiedlichen Ansätze der Produktreihen Clariion und Celerra in einer einzigen zusammen. Sie ist vorrangig gegen NetApp positioniert.

EMC als Promoter von Virtualisierung und Cloud Computing

Doch die strategische Hauptkampflinie zielt eindeutig auf Virtualisierung und Cloud Computing ab. EMC spricht schon länger von der "Reise in die Cloud" (Journey to the Cloud), vor der die gesamte IndustrieIndustrie und auch die Mehrheit der Anwender stünde. In der ersten Phase dieser Reise geht es laut Tucci darum, die IT-Infrastruktur der Unternehmen zu virtualisieren. Gemeint sind damit Server-, Desktop- und Speichervirtualisierung, um die Vielzahl der IT-Gerätschaften zu konsolidieren, "flexibler" zu gestalten und "einfacher" zu managen. Top-Firmen der Branche Industrie

EMC will die Unternehmen mit flexibler Infrastruktur für Virtualisierung und Cloud ausstatten und so zu neuen Rekorden beim Datenwachstum führen.
EMC will die Unternehmen mit flexibler Infrastruktur für Virtualisierung und Cloud ausstatten und so zu neuen Rekorden beim Datenwachstum führen.

Danach stehe eine Phase an, in der Unternehmen auch ihre business-kritischen Applikationen in virtuelle Umgebungen einbauen (sollten). Hier sieht Tucci die Möglichkeiten für EMC, sich als Hosting- und Service-Anbieter für "Public" und "Private" Cloud-Umgebungen aufzustellen. Schon jetzt, so der CEO, habe die Anzahl der frisch installierten virtuellen Maschinen jene der neuen physikalischen Server übertroffen und werde weiter ansteigen. Diese Wende ("Cross Over") sei schon für 2009 belegt, was Tucci mit IDC-Zahlen untermauerte.

Ohne Virtualisierung und neue Service-Strukturen à la Cloud ist das immer rascher steigende Datenwachstum laut EMC nicht mehr zu bewältigen. Tucci verweist auf die sogenannten "Big Data", die in vielen gesellschaftlichen Bereichen von Healthcare-IT bis zu Video-Überwachung und "Smart Devices" wie neuen Handys oder den aktuellen Tablet-Generationen entstünden. Um sie zu bewältigen, seien neue IT-Infrastrukturen auf Virtualisierungs- und Cloud-Basis notwendig.

Warum EMC die Start-ups Isilon und Greenplum gekauft hat

Für den Analysten David Hill von der Mesabi Group ist diese Notwendigkeit tatsächlich gegeben, weil sehr viele halb- oder unstrukturierte Daten schon in den letzten Jahren entstanden seien. Dies sei nichts Neues. Neu sei aber, dass die bestehenden Infrastrukturen mit diesem Wachstum nicht mehr Schritt halten können. Genau deshalb, so Hill, habe EMC die beiden Start-ups Isilon und Greenplum gekauft.

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