Tata Outsourcing

Entscheidungen trifft nicht unbedingt der CIO

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Ingo Rosenstein ist Vice President Delivery Germany & Austria bei Tata Consultancy Services.
Ingo Rosenstein ist Vice President Delivery Germany & Austria bei Tata Consultancy Services.
Foto: Tata Consultancy Services

Zugleich stellen Services rund um SAP einen von drei Bereichen dar, in denen Chapalapalli Wachstum sieht. Die anderen sind Infrastruktur-Services und Business Process Outsourcing (BPO). Dass dieses Feld in Deutschland nicht gerade blüht, schreckt TCS-Manager Rosenstein nicht. "Wir beobachten, dass sich da was tut", sagt er.

Jetzt 600 Mitarbeiter in Deutschland

Schon vor knapp zwei Jahren hatte Chapalapalli im Gespräch mit CIO.de davon gesprochen, deutsche Mitarbeiter einstellen zu wollen. Mittlerweile arbeiten knapp 600 Leute für TCS in der Bundesrepublik, davon cirka ein Drittel deutsche. Weltweit sind weitere 2.200 Mitarbeiter - neben Kunden in anderen Ländern - auch für deutsche Unternehmen zuständig.

Branchengeflüster, Tata-Mitarbeitern werde wenig Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit gelassen, lässt Rosenstein nicht gelten. "Das stimmt nicht", sagt er und lobt unisono mit Chapalapalli die flachen Hierarchien in dem Unternehmen.

Dass Unterschiede zwischen den Kulturen überwunden werden müssen, bestreitet Chapalapalli dagegen nicht. Daher ja auch der starke Fokus auf Localisation. Die Erfahrung des Inders: Die operativen Entscheidungen trifft nicht unbedingt der CIO, sondern seine Mitarbeiter zwei oder sogar vier Stufen darunter. An die will er sich herantasten, ihnen will er zuhören, und das ist ein Lernprozess. Zwischen den Zeilen klingt an, dass mancher Deutsche ein bisschen fremdelt.

Experton über die Scheu deutscher Anwender

Eine Einschätzung, die Andreas Zilch von der Experton Group teilt. "Anwender in Deutschland scheuen sich - obwohl selbst zumeist sehr international ausgerichtet - indische Anbieter direkt einzusetzen", erklärt der Analyst. Das sei "ein Widerspruch, aber eine unbestrittene Tatsache". Zilch gesteht beiden Seiten aber "einen Lernprozess" zu. In puncto TCS hält er denn auch eine positive Entwicklung für möglich.

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