Deutliche Kritik von Anwendern

ERP für Kommunikations-Prozesse nicht gerüstet

28.04.2005
ERP-Systeme sind schlecht auf die digitale Kommunikation vorbereitet. Aufwändige operative Prozesse oder fehlende Integration unterschiedlicher Datenformate verhindern die Automatisierung von Abläufen und Kostensenkungen im Betrieb. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Software-Anbieters Streamserve Deutschland.

Demnach kritisierten 62 Prozent der Befragten, dass ihre ERP-Systeme bei der Geschäftskommunikation aufwändige operative Prozesse erzeugen. Fast ebenso viele sagten, die flexible Nutzung unterschiedlicher Kommunikationswege wie E-Mail, Mobilfunk, Internet oder XML werde durch vorhandene ERP-Systeme erschwert.

Ein weiteres Manko ist nach Ansicht der Befragten (57 Prozent), dass sich Dokumente nicht ihren Wünschen entsprechend grafisch gestalten lassen. Auch Content-Management-Funktionalitäten, wie das Zusammenführen unterschiedlicher Inhalte vermisst die Mehrzahl der Umfrage-Teilnehmer. 59 Prozent halten die Möglichkeiten für adressatenspezifische Personalisierungen oder elektronischen Dokumentenversand für unzureichend.

Zwei Jahre zuvor hatten noch deutlich weniger Anwender Wert auf diese Features gelegt. Für Streamserve ist das ein Indiz, dass digitale Kommunikation deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Ohne entsprechende Features sind E-Billing und E-Logistics nicht effizient zu realisieren.

"ERP-Systeme haben andere Stärken und messen aufgrund der Kernausrichtung dem Output von Daten für Rechnungen, Kundeninformationen, Bestellungen, Gehaltsabrechungen und anderen Formen der Geschäftskommunikation keine große Bedeutung bei", sagte Streamserve-Geschäftsführer Michael Frauen. Deshalb könnten diese Anwendungen nur begrenzte Unterstützung bieten, was in der Praxis zu erheblichen Nutzungseinschränkungen und deutlich höheren Prozesskosten führe.

An der Befragung nahmen 407 Unternehmen teil, deren Umsatz über 100 Millionen Euro lag.

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