Studie: Erfolgsfaktoren für ERP-Betrieb

ERP-Kosten um 17 Prozent senken

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Inwieweit diese Unterschiede mit der Aktualität der genutzten ERP-Software zusammenhängen, war nur ein Aspekt der Studie. 43 Prozent der "Best in Class"-Firmen nutzen die neueste Version, im Mittelfeld sind es 23 Prozent und bei den Schlusslichtern 15 Prozent. Für relevanter halten die Analysten den Umgang mit der Lösung, und zwar sowohl aus technischer wie aus organisatorischer Sicht. Konkret: 70 Prozent der BiCs legen für die ERP-Implementierung standardisierte Prozesse fest. Das gilt aber nur für 53 Prozent der Firmen im Mittelfeld und für knapp jeden zweiten Nachzügler (49 Prozent).

Fast acht von zehn Musterfirmen (79 Prozent) bilden cross-funktionale Teams aus IT und Fachabteilungen, die sich in Sachen ERP abstimmen. Unter den Durchschnittsfirmen sind es 68 Prozent, unter den Laggards 63 Prozent. Und während 92 Prozent der BiCs messen, ab wann die ERP-Lösung Nutzen bringt, sind es im Mittelfeld nur 59 Prozent und unter den am wenigsten erfolgreichen Firmen 46 Prozent.

Schließlich haben die Studien-Autoren den Mittelstand bei der Frage nach den ERP-Treibern mit großen und kleinen Firmen verglichen. Dabei zeigen sich unterschiedliche Motive für den ERP-Einsatz. So geben Großkonzerne an, vor allem Interoperabilität zwischen verschiedenen Standorten erhöhen (39 Prozent) und Kosten senken (38 Prozent) zu wollen. Diese Ziele liegen also fast gleichauf.

Unter den Mittelständlern dagegen nennen 47 Prozent den Wunsch, Kosten zu senken. Interoperabilität rangiert mit 31 Prozent der Nennungen deutlich dahinter. Kleinen Firmen geht es ebenfalls sehr deutlich um Kostenreduktion (48 Prozent). Verbesserung der Interoperabilität geben nur 14 Prozent an.

Bei ERP steht die Funktionalität im Vordergrund

Die Analysten haben außerdem - unabhängig von der Firmengröße - erfragt, welche Kriterien bei der Auswahl einer ERP-Lösung die größte Rolle spielen. Auf einer Skala von eins (sehr unwichtig) bis fünf (sehr wichtig) rangieren die Funktionalitäten mit dem Wert 4,8 ganz oben. Es folgt die Nutzerfreundlichkeit mit 4,5 noch vor den Gesamtkosten (Total cost of ownership) mit 4,2 Punkten. Die Lizenzkosten erreichen einen Wert von 3,8.

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