BI Competence Center: Antworten auf die wichtigsten Fragen

Erst Ziele definieren, dann durchstarten

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Wo sollte das BICC organisatorisch angesiedelt sein? Forrester riet schon vor zwei Jahren dazu, ein BICC unter Business-Hoheit aufzusetzen. Ulrich Auer von Cirquent verweist darauf, dass zumeist Richtlinienkompetenz von fachlicher Seite gefragt ist und deshalb eine Ansiedlung auf Business-Seite Sinn ergibt. Die aktuellen BARC-Erkenntnisse weisen in eine andere Richtung. „In der Praxis gibt es erfolgreiche Modelle sowohl unter IT- als auch unter Business-Regie“, berichtet Vierkorn. Wenn es vorwiegend technologische Fragen zu regeln gilt, ist ein BICC gut in der IT-Abteilung aufgehoben. „Wenn hingegen der CFO der Treiber ist und das Gros der Daten aus dem Finance-Bereich kommt, ist eine Ansiedlung dort sinnvoll“, so der BARC-Analyst.

Erfolgsfaktoren: Klare Governance und langer Atem

Welche Faktoren entscheiden über den Erfolg? Die größte Herausforderung ist es nach Einschätzung von Experton-Analyst Zacher, alle Fachbereiche und BI-Verantwortlichen an einen Tisch zu bekommen: „Gegebenenfalls müssen Datenfriedhöfe und weitere ruhende ProjekteProjekte angefasst werden. Davor scheuen sich manche Bereiche. Die Aufgabe erfordert Neu- und Umorganisation vorhandener BI-Strukturen. Veränderungen sind vielfach nicht gewünscht.“ Alles zu Projekte auf CIO.de

Mit Widerständen ist also zu rechnen. „Deshalb geht es auch nicht ohne einen Sponsor im Unternehmen“, so Vierkorn. Ein BICC braucht in jedem Fall einen Treiber, der über genügend Geld und Macht verfügt, um die gewünschten Resultate wirksam zu befördern.

Entscheidend sei insgesamt eine gute Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereichen. „Dafür erforderlich ist eine klare Governance, wer für welchen Bereich zuständig ist“, rät Vierkorn. „Es geht nicht gut, wenn die IT die Kennzahlen vorgibt und die Fachbereiche die Datenformulare entwickeln.“ Schon bei der personellen Zusammenstellung des BICC ist es ratsam, auf einen breiten Horizont der Beteiligten zu achten. Mitarbeiter aus der IT-Abteilung sollten Einblicke in geschäftliche Anforderungen mitbringen, Mitarbeiter aus den Fachbereichen im Umgang mit Daten und Informationen versiert sein.

Außerdem ist Geduld gefragt. „Unternehmen sollten wissen, dass BICCs in der Regel keinen kurzfristigen Erfolg bringen“, warnt Vierkorn. Es könne durchaus drei Jahre dauern, bis sich der Durchbruch einstellt. Überhaupt ist langer Atem hilfreich. So empfiehlt auch Ulrich Auer von Cirquent, BICCs nicht als temporäre Projekte zu betrachten. Zwar kann die angestrebte Standardisierung der BI-Landschaft in einem überschaubaren Zeitraum erreicht. „Aber gerade im BI-Bereich gibt es ständig Weiterentwicklungen“, so Auer. Überflüssig dürfte ein BICC also so schnell nicht werden.

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