Strategien


Vergleichsstudie IT-Service-Management

Europa vergeudete IT-Ressourcen

20.06.2011
Von Kolja Kröger
Kaum eine Firma nutzt IT-Service-Management - und macht sich dadurch Chancen auf dem weltweiten Markt kaputt. So urteilt eine Studie des EU-Projekts Innotrain IT.
Einen Blick in die Welt des IT-Service-Managements in Zentraleuropa wagte das EU-Projekt "Innotrain IT".
Einen Blick in die Welt des IT-Service-Managements in Zentraleuropa wagte das EU-Projekt "Innotrain IT".
Foto: ag visuell - Fotolia.com

Sich selbst im Weg stehen die meisten kleinen und mittelständischen Firmen aus Zentraleuropa im globalen Wettbewerb - von Deutschland über Österreich bis nach Polen. Sie verpassen es, mit einem Service Management für ihre IT sich Ressourcen für bessere Prozesse freizuschlagen. Zu dem Ergebnis kommt das EU-Projekt "Innotrain IT" in einer Vergleichsstudie zwischen sechs europäischen Regionen, bei der 219 Unternehmen befragt wurden. Wissenschaftlich durchgeführt wurde die Studie von der Hochschule Heilbronn und begleitet von der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg.

Die Studie stellt fest: Gibt es erst mal ein solches Management System (ITSM), können sich die IT-Mitarbeiter gleich um 18,6 Prozent mehr Computer-Arbeitsplätze in der Firma kümmern als ohne ITSM. Das zeigt: ITSM setzt Energien frei, ob dies nun mit einer ITILITIL (Information Technology Infrastructure Library geschieht) oder mit COBIT (Control Objectives for Information and Related Technology). Alles zu ITIL auf CIO.de

Angst vor zu viel Komplexität

Aber soweit kommt es in den meisten Fällen nicht. Weniger als als zehn Prozent der Firmen setzen ITSM-Modelle um, auch wenn rund 40 Prozent sie kennen. Manch ein IT-Abteilungsleiter sorgt sich um die Komplexität solcher Systeme, wie sie im persönlichen Gespräch mit den Forschern zugaben.

Aber die meisten IT-Leute scheinen sich keine Gedanken um die Bedeutung ihrer Arbeit für die Unternehmensprozesse zu machen. Sie sind voll und ganz damit beschäftigt, die bestehende Infrastruktur am Laufen zu halten. Das könnte auch erklären, warum nach einer ITSM-Umsetzung viele Firmen die frei werdenden Ressourcen auch nicht in Innovationen stecken.

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