Ratschläge von Roland Berger

Experimentieren Sie mit Big Data

10.07.2013
Von Curt Cramer und Alexander Türk
Big-Data-Lösungen bestehen nicht nur aus skalierbaren Infrastrukturen.
Big-Data-Lösungen bestehen nicht nur aus skalierbaren Infrastrukturen.
Foto: Roland Berger

Wir empfehlen daher, auf experimenteller Basis mit Big-Data zu arbeiten. Innovative Unternehmen nutzen die Möglichkeiten von Big-Data-Management und führen Versuche mit all ihren Vorteilen (möglicher unkonventioneller Erkenntnisgewinn) und Nachteilen (Verlassen eingetretener Pfade, ungewisser Ausgang, finanzieller Verlust) durch.

Statistische Modelle helfen zudem, Chancen im Vorfeld der Experimente einzuschätzen und später die Ergebnisse der Experimente zur Abschätzung ihres potenziellen Gesamteffekts zu nutzen. Diese Experimente können dabei eine Vielzahl von Facetten annehmen: Etwa die geografische Segmentierung von Testmärkten, die Entwicklung kundenspezifischer Testprodukte und die Durchführung gezielter Testkampagnen. Bestätigt sich dann das Umsatzpotenzial im Experiment, kann die Firma die erprobte Änderung in die Regelprozesse übernehmen. Dieser Zyklus sollte in innovativen Unternehmen die Regel sein.

Praxis: Experimenteller Einsatz beim Finanzdienstleister

Wie das in der Praxis erfolgreich funktioniert, zeigt zum Beispiel ein großer US-Finanzdienstleister: Das Unternehmen hat die Nutzung von Kundendaten perfektioniert, um Kunden gezielt individualisierte Kreditkartenangebote machen zu können. Mehr als 6000 unterschiedliche Kreditkartentypen hat die Firma im Produktportfolio, die sich an den individuellen Kundenprofilen orientieren.

Doch die Verwendung von Big-Data hört nicht bei der Personalisierung des Produktes auf: Marketingkampagnen werden in unterschiedlichen Regionen leicht variiert, um die effektivere Variante festzustellen. Call-Center-Systeme sagen bei einem Anruf mittels Kundenprofil vorher, welche Anfrage am wahrscheinlichsten ist und leiten den Anruf direkt zum passenden Kundenberater weiter.

Und die Customer-Relationship-Management-Systeme (CRMCRM) zeigen dem Kundenberater an, welche Personalisierungsoptionen für den Kunden auf Nachfrage erlaubt sind. Zum Beispiel wenn der Kunde anruft, um seine Kreditkarte zu kündigen, und es sich lohnt, den Kunden weiterhin an das Unternehmen zu binden. Alles zu CRM auf CIO.de

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