Analyse über Open Source-BI

Fast zu den Großen aufgeschlossen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Klassische Angebote und Open Source lassen sich also auch kombinieren?

Das hängt immer vom Einzelfall ab. In der Regel können die großen Vendors ihren Kunden flächendeckende Lösungen offerieren. Es bietet sich meistens an, dieses Angebot wegen der besseren Integrationsleistung auch zu nutzen. Allerdings lässt sich beispielsweise SAPSAP an bestimmten Punkten durchaus sinnvoll mit Open Source-Software ergänzen. Alles zu SAP auf CIO.de

In Ihrer Studie stellen Sie fest, dass Open Source-BI in Sachen Anpassbarkeit und Offenheit sogar - jenseits der Kostengünstigkeit - spezifische Vorteile biete. Was meinen Sie damit?

Weil der Quellcode offen ist, können Unternehmen die Tools zumindest theoretisch genau an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen und beliebige Schnittstellen kreieren. Ich weiß, dass das in einigen Fällen auch in der Praxis geschieht. Allerdings kommt das nur in Firmen mit eigener Entwicklungsabteilung und entsprechenden Programmierkapazitäten vor - und die sind ja seltener geworden.

Sie vergleichen in Ihrer Studie verschiedene Produkte. Können Sie Anbieter nennen, die besonders gut sind?

Zunächst einmal haben wir drei verschiedene Bereiche unterschieden: Front-End-Tools für das ReportingReporting, das OLAP-Segment zur mehrdimensionalen Analyse und Data Mining. Überall haben wir spezifische Stärken und Schwächen festgestellt. Erfreulich finde ich, dass wir im Bereich Data Mining zwei besonders leistungsstarke Anbieter aus Deutschland herausfiltern konnten: Rapid-I aus Dortmund und die an der Universität Konstanz entwickelte Plattform KNIME. Deren Tools sind für das Gros der Anwender wunderbar geeignet. Mit Jedox aus Freiburg hat sich auch im OLAP-Bereich ein hervorragender deutscher Vendor herausgeschält. Alles zu Reporting auf CIO.de

Worin liegen noch die größten Defizite? Und arbeiten die Open Source-Anbieter daran, diese in Zukunft zu beheben?

Wie gesagt scheitern die Lösungen noch in sehr großen Umgebungen. Spielraum gibt es außerdem bei der Administration und dem Meta-Daten-Management. Die Aktivitäten der Anbieter sind zum Teil beträchtlich. Jaspersoft und Pentaho, die beiden Riesen aus den Vereinigten Staaten, haben jüngst massiv Risikokapital eingeworben. Da ist in naher Zukunft einiges zu erwarten.

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