Konkurrenz für traditionelle Banken?

Finanz-Start-up Number26 bekommt Banklizenz

21.07.2016
Das Start-up Number26 will traditionellen Banken künftig stärker Konkurrenz machen. Die Berliner Firma habe eine Vollbanklizenz erhalten und könne damit europaweit in dem Geschäft aktiv sein, teilten die Gründer am Donnerstag in Berlin mit. Chef der N26 Bank wird Markus Gunter, ein früherer Chef der DAB Bank.

Die Banklizenz sei "die Basis dafür, dass wir international expandieren können", sagte der Mitgründer und Chef des Start-ups, Valentin Stalf. Das Ziel sei, eine europaweit agierende Bank aufzubauen. "Wir können heute ein Girokonto anbieten, dass fünf bis zehn Mal günstiger ist als bei einer traditionellen Bank" - weil das Start-up niedrigere Kosten habe. "Wir glauben, dass die Filiale der Zukunft das Smartphone sein wird", sagte Stalf.

Mitgründer und Chef des Start-ups, Valentin Stalf, sieht in der Banklizenz die Basis für eine internationale Expansion.
Mitgründer und Chef des Start-ups, Valentin Stalf, sieht in der Banklizenz die Basis für eine internationale Expansion.
Foto: N26

Das Unternehmen war mit einem Online-Konto in Zusammenarbeit mit der Wirecard Bank gestartet und habe inzwischen mehr als 200 000 Kunden. Die Kooperation mit der Wirecard Bank wird mit der eigenen Banklizenz beendet und die Kunden-Konten sollen im zweiten Halbjahr umziehen.

Number26 war zuletzt in die Kritik geraten, nachdem das Start-up rund 400 Kunden kündigte, weil sie zu häufig Geld an Automaten abgehoben hätten. Die Firma bot das als kostenlose Dienstleistung an, übernahm aber die trotzdem anfallenden Gebühren. Inzwischen wurde die Zahl kostenloser Abbuchungen beschränkt. Das Start-up benennt sich nun auch von Number26 in N26 um.

Mit der Banklizenz habe man die Möglichkeit, selbst Partner unter anderen Fintech-Start-ups auszusuchen und auch eigene Technologie für die Datenanalyse einzusetzen, sagte Stalf. Für die Zukunft sind unter anderem Online-Kredite für Verbraucher geplant, die über die App mit wenigen Klicks erhalten werden könnten. (dpa/ad)

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