Zehn wegweisende IT-Innovationen

Firmen fordern mehr Effizienz von der IT

22.10.2004
Von Detlef Scholz

Der Biometrie sagt die Deutsche Bank Research ein enormes Potenzial voraus. Nach den Terroranschlägen der vergangenen Jahre und der zunehmenden organisierten Kriminalität nach Beseitigung des eisernen Vorhangs erlebte diese Technik einen starken Aufschwung. Betrug das Volumen des Weltmarkts 2002 noch 150 Millionen Euro, wird er laut einer Studie der Deutsche Bank Research im Jahr 2010 sechs Milliarden Euro umfassen. Entscheider der Privatwirtschaft und noch mehr der Behörden haben die Biometrie längste als relevante Sicherheitstechnologie erkannt.

Im Bereich der Softwareentwicklung schreitet das automatisiertes Programmieren nach Vorgaben der SOA voran. Konkret setzen Automatisierung und StandardisierungStandardisierung hier bei der kostenintensiven Fehlerhäufigkeit der Programmierung an. Die aus solchen Fehlern resultierenden Produktionsausfälle belaufen sich allein in den USA pro Jahr auf 50 Milliarden Euro. Laut der Deutsche Bank Research wird das architektur-basierte Programmieren den IT-Markt fundamental verändern. Der Ansatz wird in Pilotprojekten längst erprobt. Die Entwicklungszeit konnte um die Hälfte, die Fehlerrate um fünf Sechstel gesenkt werden. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Die exorbitant wachsende Datenflut macht innovative Konzepte der Datenspeicherung nötig. Allein die Server der Deutschen Bank verarbeiten täglich fünf Millionen E-Mails. Anwender bevorzugen das Konzept des zentralen Verwaltens dezentraler Speicher, wie es durch das Information Lifecycle Management (ILM) vertreten wird. 90 Prozent der deutschen Unternehmen erkennen in ILM den Königsweg bei der Nutzung der Konzernressourcen (Umfrage von Ernst & Young). Jede fünfte deutsche Firma steht unmittelbar vor der ILM-Einführung. ILM ist ein Beispiel für Effizienzsteigerung bei gleichzeitig verbesserter Sicherheit. Denn ein zentraler Systemadministrator kann die Sicherheitsmaßnahmen einheitlicher koordinieren.

Beim Grid-Computing geht es um die komplexere Aufgabe der Datenverarbeitung mittels dezentraler IT-Netzwerke. Berühmtestes Beispiel für ein Grid-Netzwerk ist das Seti-Projekt, das den Weltraum nach Zeichen außerirdischen Lebens absucht. Zu ihm gehören fünf Millionen PCs in 226 Ländern. Grid-Computing fasst zahlreiche IT-Einheiten zu einer großen Rechnerkapazität zusammen. Es eignen sich nur solche Prozesse, die stark standardisierbar und nicht sicherheitsrelevant sind. Die EU-Kommission hat in einem Rahmenprogramm 58 Millionen Euro in Grid-Computing investiert. Bei großen Softwarehäusern wächst das Interesse. Dennoch stuft die Deutsche Bank Research die kommerziellen Chancen von Grid-Computing als gering ein. Die für 2005 prognostizierten weltweiten Umsätze von knapp vier Milliarden Euro (Vorhersage Grid Technology Partners) seien bescheiden und dazu noch zu optimistisch.

Auch Open-Source-Anwendungen verfolgen einen dezentralen Ansatz. Sie kommen zumeist im Serverbetrieb zum Einsatz. Doch auch bei Desktop-Applikationen und -Betriebssystemen sowie im Embedded-Bereich sind Linux-Derivate gefragt. Die Kostenvorteile (keine Lizenzgebühren) werden teils durch Supportbedarf aufgehoben. Der Sicherheitsaspekt und tatsächliche Kostenvorteil werden kontrovers diskutiert. Gut im Rennen liegt Open SourceOpen Source bei öffentlichen Verwaltungen. Bis Ende dieser Dekade wird hier die IT-Architektur überwiegend auf Open Source basieren. Auch in den Unternehmen wächst das Vertrauen. Integrierte 2003 erst jedes siebte Unternehmen Open-Source-Software, stellt heute bereits jedes sechste einen Etat bereit. Open Source hebt wegen geringerer Kosten die Effizienz. Wegen des dezentralen Ansatzes vermuten Anwender jedoch Sicherheitsprobleme. Die würden sich jedoch durch die zunehmende Verbreitung zerstreuen, so die Deutsche Bank Research. Alles zu Open Source auf CIO.de

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