Bilanzen, Compliance, Haftung

Fit für den Aufsichtsrat

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Konzerne wie Telekom und RWE machen Managerinnen in Schulungen fit für Aufsichtsratsposten. Denn hier ist viel Spezialwissen gefragt.

Als T-SystemsT-Systems-Managerin Wenke Pfützner Ende 2014 gemeinsam mit 28 anderen Managerinnen aus dem Telekom-KonzernTelekom-Konzern zusammentraf, hatten sie alle eines gemeinsam: Jede von ihnen war nominiert worden, an einem internen Schulungsprogramm für potenzielle Aufsichtsräte in in- und ausländischen Beteiligungsgesellschaften teilzunehmen. Und jede von ihnen hatte diese Nominierung angenommen und war nun zum Kick-Off-Termin in Berlin angereist. Pfützner beschreibt diesen Tag als "sehr inspirierend". Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom AG Top-500-Firmenprofil für T-Systems International GmbH

Sie lernte die anderen Teilnehmerinnen kennen, von denen drei Viertel aus den internationalen Organisationen der Telekom stammen, und erhielt einen Einblick in die Aufsichtsratsschulung, die sie bis zum Sommer 2015 in drei Blöcken durchlaufen wird. Für die Schulung arbeitet der Konzern mit der European School of Management and Technology (ESMT) zusammen.

Etwa 250 Sitze in den internen Aufsichtsratsgremien vergibt der Telekom-Konzern regelmäßig neu. Aktuell ist jeder vierte Sitz an eine Frau vergeben. Der durchschnittliche Anteil von Frauen in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen in Deutschland liegt niedriger. Er betrug im Sommer vergangenen Jahres 18,9 Prozent, rechnet der Women-on-Board-Index der Initiative FidAR (Frauen in die Aufsichtsräte) vor.

Seit Ende vergangenen Jahres ist die Quote beschlossene Sache: Börsennotierte und voll mitbestimmungspflichtige Unternehmen müssen für alle Aufsichtsratsposten, die ab 2016 zu besetzen sind, eine Quote von 30 Prozent einhalten. Schaffen sie das nicht, bleiben die vorgesehenen Stühle leer. Gut 100 Unternehmen betrifft diese Regelung laut Bundesregierung. Weitere 3.500 Unternehmen müssen sich bis Mitte 2015 flexible Frauenquoten für Vorstand, Aufsichtsrat, oberes und mittleres Management selbst setzen.

Aufgaben eines Aufsichtsrates

T-Systems-Managerin Wenke Pfützner durchläuft bis Sommer 2015 ein internes Schulungsprogramm für potenzielle zukünftige Aufsichtsräte.
T-Systems-Managerin Wenke Pfützner durchläuft bis Sommer 2015 ein internes Schulungsprogramm für potenzielle zukünftige Aufsichtsräte.
Foto: T-Systems

Aufsichtsratsposten sind keine Vollzeitposten sondern Aufgaben in Kontrollgremien, die Manager zusätzlich übernehmen. Und diese Aufgaben unterscheiden sich inhaltlich häufig stark vom bisherigen Aufgabengebiet.

T-Systems-Managerin Wenke Pfützner ist studierte Elektrotechnikerin und arbeitet nach Stationen bei ATOS und IBMIBM seit 14 Jahren bei T-Systems. Im Unternehmensbereich Systems Integration der T-Systems leitete sie zunächst einen Bereich für die Großprojektsteuerung und war in diesem Zusammenhang unter anderem für mehrere Monate in Südafrika, um ein in Schieflage geratenes kritisches Großprojekt zu sanieren. Alles zu IBM auf CIO.de

Heute betreut sie als Head of Service Delivery Management (SDM) Major Accounts mit ihrem Team mehr als 200 vor allem mittelständische Kunden. Fachlich ist sie für mehr als 200 Mitarbeiter verantwortlich.

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