Finance IT


Deutsche Bank

Flexible Ressourcen

Mit einer Technology Roadmap baut die Bank äußerst flexible, stabile und kosteneffiziente IT-Plattformen. Das Ziel: möglichst viel standardisieren, virtualisieren und verbrauchsabhängig zahlen.

Der Wettbewerbsvorteil durch ausgefeilte selbst entwickelte IT nimmt ab, meint Rolf Riemenschnitter, CTO Architecture & Engineering und End User Services. Weil sich Anwendungen, Hardware und Systeme zur Commodity entwickeln, differenzieren sich Unternehmen im Markt immer weniger durch die IT. Nicholas Carr scheint mit seiner These, Recht zu bekommen: „IT doesn’t matter“.

Auch Bankprodukte geraten zur schnell auswechselbaren Ware: Wettbewerber kopieren Produkte in kürzester Zeit. Der IT kommt die Rolle zu, das Business dabei zu unterstützen, neue Finanzprodukte möglichst schnell und kostengünstig auf den Markt zu bringen. Allerdings geht eine Schere immer weiter auf: Während die Margengewinne bei Finanzprodukten schnell sinken, wachsen Transaktionsvolumina und IT-Ressourcenbedarf rasant – die IT-Kosten steigen.„Wir wollen deswegen sehr flexible, stabile und kosteneffiziente IT-Plattformen schaffen“, erklärt Riemenschnitter, der an Group-CTO Clemens Jochum berichtet. „Das Ziel erreichen wir nur mit einer stark standardisierten Infrastruktur.“

Dazu hat sich die Deutsche Bank auf den Weg gemacht und eine Technology Roadmap entwickelt. Sie legt alle Standards in der Infrastruktur fest. Um aber überhaupt Standards festlegen zu können, musste die IT zunächst ihre Umgebungen genau kennen lernen. Welche Anwendungen auf welchen Infrastrukturelementen laufen und wie alles zusammenhängt, war schwierig zu ermitteln, weil die Bank in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist und es keine zentralen Verantwortungen für Infrastrukturelemente gab.

Abhängigkeiten durchschauen

Die enorme Komplexität in einem globalen Unternehmen lässt sich nur schwer bewältigen und sicherstellen, sodass überall die gleichen Tools, Versionen und Prozesse laufen. Zusätzlich verändert sich das System täglich durch neue Soft-, Hardware und Prozesse. In Projekten setzt die IT deshalb Tools ein, die das Management von Abhängigkeiten von Hard- und Softwarekomponenten unterstützen. „Allein den Bestand auf dem Laufenden zu halten und die Provider zu steuern ist eine riesige Herausforderung“, sagt Riemenschnitter.

Die bisher in der Roadmap festgelegten Standards sind für Mitarbeiter im Intranet bis auf die Versionsnummer heruntergebrochen einsehbar. Mit Beginn von Phase zwei der Roadmap soll die rein technische Auflistung der Infrastrukturelemente Mitte 2006 durch eine Business-Sicht abgelöst werden. Dann können CIOs ihre Business-Anforderungen angeben und erhalten dazu die passenden und abgestimmten Infrastrukturelemente angezeigt.

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