Büro: Ablenkung vom Arbeitsstress

Flirtende Männer oft unzufrieden

04.08.2011
Von Nicolas Zeitler
Adrian Banks, der die Studie mit Moussa durchgeführt hat, wird auch künftig zu Flirts am Arbeitsplatz forschen können. Die erste Untersuchung habe mehr Fragen als Antworten erbracht, sagen die beiden Wissenschaftler.
Adrian Banks, der die Studie mit Moussa durchgeführt hat, wird auch künftig zu Flirts am Arbeitsplatz forschen können. Die erste Untersuchung habe mehr Fragen als Antworten erbracht, sagen die beiden Wissenschaftler.
Foto: University of Surrey

Das sei der Anlass für die Studie gewesen - die das Klischee just widerlegte. Offenbar macht Flirten Angestellte weder zufriedener noch leistungsfähiger.

Frauen haben anderen Flirt-Motive als Männer

Im Unterschied zu flirtenden Kollegen erwiesen sich die flirtenden Frauen nicht als besonders unzufrieden. Bei den Teilnehmerinnen stellten die Arbeitspsychologen allgemein keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Flirten und Arbeitszufriedenheit fest.

Eine wirkliche Erklärung für den Unterschied haben die Wissenschaftler nicht, nur Vermutungen. Möglicherweise steckten bei Frauen andere Motive hinter Flirts als bei Männern. Sie nähmen beispielsweise Kontakt mit attraktiven Zeitgenossen auf, um Bestätigung für ihr Selbstbewusstsein zu erfahren. Männer hingegen flirteten womöglich, um sich bei Unzufriedenheit mit ihrer Arbeitssituation etwas Unterhaltung und Amüsement zu verschaffen.

Moussa und Banks schließen nicht aus, dass Flirten die Stimmung zwischen Kopierer und Schreibtisch zeitweise heben kann. Dauerhafte Annäherungsversuche allerdings seien eher ein Indiz für Unzufriedenheit oder auch Langeweile.

Dass Manager von nun an das Balzverhalten ihrer Mitarbeiter beobachten und daraus Rückschlüsse auf die Arbeitszufriedenheit ziehen sollten, empfehlen die Forscher nicht. Hauptsächlich habe ihre Arbeit gezeigt, dass es für die häufig behauptete Beziehung zwischen Flirten und guter Arbeitsatmosphäre keinen Beleg gebe. "Ansonsten hat die Studie mehr Fragen aufgeworfen als Antworten ergeben", sagte Moussa CIO.de. Er und sein Kollege hätten nun gleich mehrere Ansätze für Folgestudien.

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