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Formel E ist eine Zukunftsvision

11.02.2014
Von Martin Seiwert

Es könnte spannend werden

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Deshalb brauchte es auch das kalifornische Startup Tesla, das als erstes Unternehmen einen funktionierenden und überaus dynamischen Elektrosportwagen zusammenlötete, um den Automanagern in aller Welt zu veranschaulichen, dass Elektroautos die Zukunft gehört.

Glücklicherweise ist FIA-Präsident Jean Todt nicht von der weit verbreiteten Betriebsblindheit befallen. Ungeachtet der Kritik aus den eigenen Reihen - Todt: "Ich habe großen Respekt vor Sebastian Vettel, aber seine Meinung sollten wir uns nicht zu sehr zu Herzen nehmen" - stampft er die neue Rennserie aus dem Boden. Mitnichten greift er damit die Formel 1 an.

Die Formel E ist ein anderes Rennen, an anderen Orten für ein anderes Publikum. Die Formel 1 ist ein Marathon im Wald, die Formel E ein Mittelstrecken-Rennen in der City. Todt: "Es ist alles völlig neu, daher brauchen wir Zeit, um diese neue Kategorie einzuführen und zu entwickeln. Es ist eine Zukunftsvision und umweltfreundlich, was sehr wichtig ist, denn der Motorsport muss der Entwicklung der Gesellschaft folgen. Das geschieht in all unseren Serien. In der Formel 1 führen wir neue Antriebe ein, in der WEC verfügen wir über Hybrid-Technologie. Die Formel E ist ein Teil dieser Entwicklung."

Bernie Ecclestone mag noch hoffen, dass es so weit erst gar nicht kommt, dass die Formel E gänzlich abgeblasen wird. Sehr wahrscheinlich ist das nicht. Unlängst wurde als siebtes von insgesamt zehn Rennteams der Formel E das Audi Sport ABT Formula-E-Team nominiert. Auch der indische Autokonzern Mahindra & Mahindra qualifizierte sich mit seinem Team für die Formel E. Für die letzten beiden Plätze gibt es zahlreiche Bewerbungen, unter anderem von dem aus der DTM bekannten Team Rosberg, dem Rennstall Keke Rosberg, Ex-Formel-1-Weltmeister und Vater von F1-1-Pilot Niko Rosberg.

Auch der Rennkalender steht schon fest. Los gehen soll es am 20. September 2014 in Peking, dann folgen Putrajaya in Malaysia, Hongkong, Punta del Este in Uruguay, Buenos Aires, Los Angeles, Miami, Monte Carlo. Am 30. Mai 2015 wird dann die Innenstadt von Berlin zur Rennstrecke. Es könnte spannend werden. Auch ohne die Herren Vettel und Ecclestone.

(Quelle: Wirtschaftswoche)

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