Kosten, Versionswirrwarr

Forrester: 7 Gründe gegen Windows 8

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Der Analyst geht davon aus, dass - legt man einen Drei-Jahres-Lebenszyklus für PC-Hardware zugrunde - nur wenige Firmen in den nächsten Jahren scharf darauf sind, viel Geld in ein weiteres Projekt zur Betriebssystem-Migration zu stecken.

Windows 7 reicht in vielen Fällen aus

Die meisten Privat-User arbeiten mit Windows 7, mehr als ein Fünftel sogar noch mit Windows XP.
Die meisten Privat-User arbeiten mit Windows 7, mehr als ein Fünftel sogar noch mit Windows XP.
Foto: Avast

Zweitens: Für die meisten Unternehmen sind die Sicherheitsfunktionen, die Windows 7 bietet, völlig ausreichend, obwohl Windows 8 hier mit Features wie "Trusted Boot", einer dynamischen Zugangskontrolle und Verbesserungen beim Bitlocker deutliche Fortschritte gemacht hat. Bei der Betriebssystem-Verwaltung ist der Zusatznutzen nur minimal, denn diese unterscheidet sich kaum von der in Windows 7.

Drittens: Viele Anwender arbeiten nach der Devise, dass IT-Tools einfach und verständlich sein müssen, um Arbeitsaufgaben angemessen erledigen zu können. Der Forrester-Analyst glaubt, dass für die meisten Angestellten, die so denken, Windows 7 die adäquate Lösung ist. Bei Windows 8 würden die User durch den Wegfall vertrauter Attribute, etwa des Start-Buttons für die Navigation, verwirrt und benötigten zusätzliche Schulungen und mehr Support.

Windows 8 oder RT: Anwender sind verwirrt

Viertens: Geschäftsanwender, die Arbeitsaufgaben nach der Devise "Bring your own Device (ByoD) mit dem eigenen Mobilgerät erledigen, werden durch die Editionen Windows RT und Windows 8 verwirrt. Der Unterschied zwischen Windows 8 und RT ist laut Johnson nicht ersichtlich, weil sich die Oberflächen äußerlich nicht unterscheiden. Allerdings seien nicht alle Windows-8-Applikationen auch mit RT kompatibel. Sie müssten neu programmiert und umgeschrieben werden, damit User sie auf einem RT-Gerät installieren können. Die RT-Edition des Windows-Betriebssystems basiere nämlich auf der ARM-Prozessorarchitektur, wie sie bei Tablet-Computern eingesetzt wird. Sie werde zudem ausschließlich vorinstalliert auf neuen Geräten ausgeliefert.

Bisher nur 10.000 Apps für Windows 8

Fünftens: Ein Nachteil ist aus Sicht des Analysten auch, dass im Windows-8-Appstore derzeit nur rund 10.000 Apps zur Auswahl stehen - für RT gibt es nur 4000 Apps. Das wird die Nachfrage nach Windows-Tablets stark abkühlen. Zum Vergleich: Im Applestore werden über 275.000 Apps für iOS angeboten. Bis das Ökosystem der Microsoft-Entwickler diesen Vorsprung aufholt, wird mindestens ein Jahr vergehen, obwohl die berührungsempfindlichen Features eine Hauptattraktion für Kunden sind.

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