Motivation steigern

Forscher raten: Mitarbeiter vor Kollegen loben

07.04.2011
Von Kolja Kröger

In der Award-Gruppe beackerten die Studenten mehr Gemeinden pro Minute, zwölf Prozent im Schnitt. Sie recherchierten zudem häufiger die wirklich wichtigen Informationen, wie die Namen der Gemeindepräsidenten - auch wenn sie dafür mehr Zeit aufwenden mussten. Hier lag der Unterschied bei neun Prozent, gemessen an den gesammelten Punkten. Wichtigere Angaben brachten einem Mitarbeiter in der geheim geführten Statistik mehr Punkte ein.

Mehr Output - ohne dass die Qualität leidet

Den stärksten Effekt hatte die Aussicht auf eine Auszeichnung offenbar auf die Mitarbeiter, die überdurchschnittlich gute Leistungen erzielt haben. "Schließlich haben diese Mitarbeiter größere Chancen, den Award zu gewinnen", erklären sich dies Kosfeld und Neckermann.

Geld ist nicht alles - aber auf finanzielle Anreize sollten Firmen nicht verzichten, um ihre Mitarbeiter zu motivieren.
Geld ist nicht alles - aber auf finanzielle Anreize sollten Firmen nicht verzichten, um ihre Mitarbeiter zu motivieren.
Foto: citibank/achtung-komunkation

Auch wenn sie spürbar schneller arbeiteten, weniger gewissenhaft recherchierten die Studenten in der Award-Gruppe nicht. Am Ende untersuchten die Wissenschaftler die Listen der Studenten noch einmal auf Fehler. Sie waren zwar im Schnitt nur zu knapp 90 Prozent korrekt. Doch es machte keinen signifikanten Unterschied, ob die Listen von der Award-Gruppe bearbeitet wurden oder von der Kontrollgruppe, in der es keine Auszeichnung für die besten Ergebnisse gab.

Spielt Geld also keine Rolle, um Mitarbeiter zu motivieren? Dieser Schlussfolgerung treten die Autoren der Studie entschieden entgegen. Ihrer Ansicht nach verstärken sich Lob und geldwerte Belohnungen gegenseitig. "Wir glauben", schreiben sie, "dass der optimale Anreiz aus einer Kombination aus sozialen und finanziellen Elementen besteht."

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