Bei Green IT genau nachfragen

Fünf Mythen über grüne Rechenzentren

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Das stimmt nicht, so Berater Bullock. Wer also Angebote über Effizienzsteigerungen einholen will, muss aus mehreren Messungen den Durchschnittswert berechnen. Und wem ein Dienstleister mit der Aussage "Ich bringe ihre PUE auf 1.3" gegenübersitzt, muss nachfragen, zu welchen Zeiten das denn realistisch sein soll.

2. Bei Design und Bau eines Rechenzentrums muss die PUE auf den höchsten zu erwarteten Bedarf optimiert werden. Dieser Punkt schließt an den ersten an. Ein Data Center und sein Strombedarf entwickeln sich ebenso wie andere Komponenten in der IT auch. Das heißt, dass die Planung eines Zentrums eine gewisse Flexibilität berücksichtigen muss - und das kann eben auch heißen, zu große Rohre einzubauen.

3. Alternative Energien verbessern die PUE. Diese Aussage ist schlicht falsch. PUE bezieht sich auf Energieeffizienz - wo diese Energie herkommt, hat damit nichts zu tun.

Bei Virtualisierung sieht nicht jeder grün

4. Man kann die PUE bestehender Anlagen nicht verbessern. Das stimmt nicht. Alles, was Hitze vermeidet und Kühlung bringt, optimiert die Energieeffizienz. In Deutschland rät zum Beispiel die Technische Uni Berlin zu einfachen Maßnahmen wie dem Verschatten von Fensterfronten in Server-Räumen.

5. Neue Server und Virtualisierung tun der PUE gut. Das stimmt nur bedingt, so Bullock. Gabriele Welt, CIO bei Sanofi Aventis Deutschland, kann davon ein Lied singen. Sie hat rund ein Drittel ihrer Windows-Server virtualisiert. Fazit: Je leistungsfähiger ein Server , desto mehr Abwärme erzeugt er. "Vor ein paar Jahren hatten wir ein Platzproblem, jetzt haben wir ein Kühlungsproblem", stellt sie fest. "Wer virtualisieren will, muss sich dieser Konsequenzen bewusst sein".

Zur Startseite