Anbieter-Hype schadet nur

Für Big Data fehlen noch die Skills

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die neue Vielfalt: In drei Jahren werden viele neue Tools im Einsatz sein, erwarten die befragten IT-Entscheider aus dem Vereinigten Königreich.
Die neue Vielfalt: In drei Jahren werden viele neue Tools im Einsatz sein, erwarten die befragten IT-Entscheider aus dem Vereinigten Königreich.
Foto: Freeform Dynamics

Nichtsdestotrotz ist Bewegung im Markt. Befragt nach der mutmaßlichen Entwicklung in drei Jahren, gehen die Anwender von einem drastischen Bedeutungsverlust von Alt-Datenbanken und -File-Systemen aus. Die derzeitigen Standard-RDBMSs gewinnen nach Einschätzung der Firmen tendenziell weiter an Bedeutung. Flankiert werden sie indes von einer Reihe innovativer Tools, die allesamt massiv an Relevanz zulegen: High Performance RDBMS-Konfigurationen, Distributed Indexing & Search, In-Memory-Datenbanken, Distributed Data Analytics Engines, Scale-Out StorageStorage Architectures, OLAP Multidimensional Database Systems. Alles zu Storage auf CIO.de

Nach Einschätzung von Freeform Dynamics spiegelt es wider, dass Big Data-Technologien neue Probleme zu lösen vermögen, ohne dass bekannte Schwierigkeiten plötzlich verschwunden wären. „Das Volumen an Daten aller Art wächst, während der Durst der Business-User nach verwertbaren Informationen und Erkenntnissen immer heftiger wird“, so Analyst Beveridge.

Brachbares von IBM und EMC - Lob für Oracle

Größter Hemmschuh auf dem Weg in eine neue Ära der Datenanalyse ist offenbar an Mangel an Bewusstsein, Kenntnissen und Fähigkeiten auf Seiten der IT-Verantwortlichen. Wie die Studie zeigt, hält sich nur ein Bruchteil der Befragten für Experten auf dem Gebiet der neuartigen Datenbank-Technologien. „Es ist zu erwarten, dass das Wissensniveau steigen wird, je mehr die Unternehmen Lösungen mit Big Data-Geruch erforschen und pilotieren“, kommentiert Freeform Dynamics.

Dass CIOs inzwischen gebrannte Kinder in Sachen IT-Moden sind, drückt sich in der Studie sehr klar aus. Während nur rund 30 Prozent der Befragten von sich behaupten, „Big Data“ wirklich verstanden zu haben, betrachten 70 Prozent das Thema schon jetzt als überhyped. Weit positiver fallen die Reaktionen aus, wenn man die Fragestellung des Labels entkleidet. Eine klare Mehrheit geht nämlich stark davon aus, dass neue Storage-, Access- und Analytics-Tools die Lösung bisher zu komplizierter oder teurer Probleme ermöglichen und einen besseren Zugriff auf geschäftliche Schlüsselanforderungen erlauben.

Unterdessen sind die großen Anbieter gerade erst dabei, den Markt mit verlässlichen und innovativen Lösungen zu füllen. Wie Dale Vile, CEO von Freeform Dynamics, in einem Gastbeitrag für unsere britische Schwesterpublikation CIO.co.uk herausarbeitet, haben IBMIBM und EMC mittlerweile brauchbare Open Source-Ergänzungen für ihre Lizenzprodukte im Angebot, die Sicherheits- und Verlässlichkeitsdefizite aus dem Apache Hadoop-Umfeld beheben. Alles zu IBM auf CIO.de

Das größte Lob gibt es von Vile indes für OracleOracle, das sich mit dem unabhängigen Hadoop-Spezialisten Cloudera zusammengetan hat. Das Ergebnis Oracle Big Data Appliance integriere das Hadoop Distributed File System (HDFS) mit der Oracle NoSQL Database als klassischer RDBMS. Dies erlaube die Vorab-Analyse großer Datenmengen in einem ersten Schritt; dann könne als Ergebnis ein kompakter und strukturierter Datensatz ins Data Warehouse oder Business Intelligence-System eingespeist werden. „Diese Verbindung ergibt absolut Sinn“, so Vile. Alles zu Oracle auf CIO.de

Zur Startseite