Beliebteste Arbeitgeber

Für Informatiker bleibt Google erste Wahl

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Den Cultural Fit bezeichnet Kohl-Boas als K.o.-Kriterium: "Die Bewerber müssen neugierig auf Probleme und Lösungen sowie geistig flexibel sein. Sie müssen bereit sein, ihr Wissen zu teilen. Sie müssen Leadership nachweisen können, indem sie sich schon einmal selbst Ziele gesteckt haben. Sie müssen mit Niederlagen umgehen können. Kann jemand bei sich keine Schwächen entdecken, ist er für uns nicht der richtige Kandidat."

Daneben müsse das Fachwissen stimmen, von Softwareingenieuren erwartet Kohl-Boas großes Abstraktionsvermögen. Einsatzgebiete finden IT-Experten bei Google in München, wo sie am Browser Chrome oder der Datensicherheit arbeiten, oder in Lübeck, wo der Fokus auf Digitalisierung von Fotografie liegt. Derzeit hat Google in Deutschland rund 30 offene Stellen für Softwareingenieure, Produkt-Manager oder Vertriebsberater für Branchen wie Automotive.

Hart arbeiten trotz Schaumstoffbad

Obwohl das Unternehmen in keinerlei Personal-Marketing investiert, verbinden viele der befragten Young Professionals mit Google Work-Life-Balance und eine kollegiale Arbeitsatmosphäre - beides entscheidende Bestandteile, damit sich die Generation YGeneration Y am Arbeitsplatz wohlfühlt. Um den Nachwuchs zu erreichen, lässt Google Bilder kunterbunter Bürolandschaften mit Rutschen und Pools aus Schaumstoffwürfeln sprechen. Meeting-Räume sind etwa als Gondeln oder Ruderboote gestaltet. Arbeiten als Kinderspiel? Davon ist das Unternehmen weit entfernt, betont Kohl-Boas: "Wir arbeiten gerne und oft sehr hart. Wir legen Wert darauf, dass sich unsere Mitarbeiter in den Büros wohl fühlen und hier gern ihre Zeit verbringen. Bei uns dürfen Mitarbeiter den Kicker auch nutzen, ohne sich vorher auszustempeln." Alles zu Generation Y auf CIO.de

Zwischen den Erwartungen der Mitarbeiter und den Anforderungen des Unternehmens gibt es laut Kohl-Boas in der Praxis kaum Raum für Missverständnisse, was der Personalchef auf die ausgefeilte Personalauswahl zurückführt. Während im Silicon Valley der durchschnittliche Googler nur ein gutes Jahr bleibt, ist die Fluktuation laut Kohl-Boas in Deutschland und Nordeuropa nur gering. Konkrete Zahlen nennt er nicht.

Neben Google sind die großen Autohersteller für Young Professionals die Wunscharbeitgeber. BMW folgt im IT-Ranking hinter Google auf Rang zwei. "Den Münchnern gelingt es, besonders viele verschiedene Bewerbergruppen von sich zu überzeugen - Ingenieure ebenso wie Natur- und Geisteswissenschaftler, Wirtschaftsabsolventen ebenso wie Informatiker oder Juristen", kommentiert Trendence-Mitarbeiterin Janzen das Ergebnis. Mit Audi und Porsche sind zwei weitere Autobauer in den Top Ten der IT-Arbeitgeber vertreten.

Langfristige Jobperspektiven

Vom guten Image der Branche profitieren auch Automobilzulieferer wie Bosch (Platz 13) oder ZF Friedrichshafen, der größte Aufsteiger im diesjährigen IT-Ranking (von Rang 55 auf Rang 25). Als Arbeitgeber für Informatiker wurde ZF Friedrichshafen in der Vergangenheit nicht so wahrgenommen, wie es der Größe des Unternehmens zukäme. "Unsere IT-Abteilung mit über 1000 Mitarbeitern weltweit ist größer als mancher mittelständische IT-Dienstleister und deckt nicht nur einen Ausschnitt, sondern alle Bereiche der IT ab", sagt Martin Frick, Leiter Personal-Marketing des Unternehmens.

Spezialisten für Server- und Netz-infrastrukturen sind genauso im Einsatz wie SAP-Berater, die Systeme anpassen oder zum Beispiel mit der Logistikabteilung Fachkonzepte umsetzen. Aber auch in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen finden sich viele IT-Experten, die etwa eine elektronische Steuereinheit für die Getriebe programmieren.

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