Offshoring nur für Anwendungsentwicklung

Für private Banken lohnt sich Outsourcing nur im Inland

07.09.2004
Von Michael Kallus
Durch Outsourcing können Privatbanken bis zu 40 Prozent bei einzelnen Prozessen sparen. Sicherheitsbedenken und fehlende Kapazitäten beim Projektmanagement lassen jedoch ein Outsourcing ins Ausland wenig lohnenswert erscheinen. Das zeigt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Soreon.

Am meisten können Privatbanken sparen, wenn sie Bereiche der Infrastruktur auslagern: Sowohl beim Rechenzentrums- als auch beim Client-Server-Betrieb liegen Soreon zufolge die Sparpotenziale über fünf Jahre bei knapp 40 Prozent. Bei der Auslagerung des Anwendungsmanagements und des Zahlungsverkehrs sind es knapp 30 Prozent.

Standardisierte Personalprozesse sowie das Call-Center und die Wertpapierabwicklung außer Haus zu geben, birgt Einsparpotenziale von etwa 20 Prozent.

Allerdings lohnt sich das nicht bei allen Geschäftsprozessen. Den Einkauf auszugliedern, ohne die Beschaffungskonditionen zu verbessern, bringt lediglich einstellige Einsparungen. Auch die Auslagerung der Kredit- und Hypothekenabwicklung lässt sich laut Studie aus einer reinen Kostenbetrachtung heraus kaum rechtfertigen.

Insgesamt, so berechnet Soreon, lassen sich durch OutsourcingOutsourcing der zehn Prozesse, die die Studie erfasst, etwa 2,4 Prozent der gesamten Kosten einer Bank sparen. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Auslagerung sollte im Inland erfolgen

Viele BankenBanken haben Bedenken, berichtet Soreon, sicherheitskritische Prozesse aus der Hand zu geben. Zudem sei eine Zusammenarbeit mit Offshore-Dienstleistern, beispielsweise aus Indien, sehr komplex, private Banken würden hier in der Regel nur unzureichende Fähigkeiten im ProjektmanagementProjektmanagement besitzen. Auch fehlen Offshore-Dienstleistern meist lokales Know-how und Kenntnisse landesspezifischer Bestimmungen, die für den Bankensektor notwendig seien, so die Studie. Alles zu Projektmanagement auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

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