Erinnerung an Vista-Debakel

Gartner: Glücksspiel mit Windows 8

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Es geht abwärts: Die Übersicht zeigt, wie der Anteil an windows-spezifischen Apps seit Jahren sinkt.
Es geht abwärts: Die Übersicht zeigt, wie der Anteil an windows-spezifischen Apps seit Jahren sinkt.
Foto: Gartner

Die Skepsis kommt ausgerechnet daher, dass Gartner Windows 8 für die größte technologische Neuerung von Microsoft seit dem Übergang von DOS zu Windows XP zwischen 1993 und 2001 hält – deutlich gewagter also als seinerzeit Vista. Der Übergang von Windows New Technology (Windows NT) als Überbegriff für die vielen jüngeren Microsoft-Betriebssysteme zu Windows RT als Laufzeitumgebung für Anwendungen auf dem Metro-Desktop in Windows 8 markiere den Beginn eines neuen Zeitalters.

Windows 8 soll Befreiungsschlag werden

Für Microsoft stellt das nach Ansicht Gartners eine Art Befreiungsschlag dar, mit dem sich der Gigant langfristig aus den Fesseln des eigenen Erfolgs lösen könnte. Die Notwendigkeit, die Masse an eigenen PC-Applikationen beständig weiterzuentwickeln und Support für Legacy-Anwendungen anzubieten, habe es dem Software-Riesen in den vergangenen Jahren schwer gemacht, innovativ zu sein.

Die Analysten zeigen anhand einer eindrucksvollen Graphik, wie sehr die Konkurrenz durch innovative Apps aus dem Web einerseits und durch die mobile Revolution andererseits Microsoft zusetzt. Bis etwa zur Jahrhundertwende waren mehr als 90 Prozent aller Applikationen windows-spezifisch. Seither bröckelt die Dominanz zunehmend.

Momentan ist laut Gartner gerade der Punkt erreicht, an dem das Verhältnis zu Gunsten der betriebssystem-neutralen Anwendungen kippt. Ginge es so weiter, wären die Windows-Anwendungen bis 2020 auf einen Anteil von 10 bis 20 Prozent zusammengeschrumpft. Die Chance für Microsoft besteht darin, dass WinRT-Apps bald für einen Turnaround sorgen könnten – eine Entwicklung, die kaum vor 2014 einsetzen dürfte.

Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten von Tablets, PCs und Smartphones

Gefragt ist vor diesem Hintergrund vor allem eine Antwort auf den Umstand, dass SmartphonesSmartphones und TabletsTablets die bisherige PC-Dominanz in Frage stellen. Im Gegensatz zu AppleApple und GoogleGoogle, die auf eine gemeinsame Basis für Smartphones und Tablets abzielten, suche der Microsoft-Ansatz nach Gemeinsamkeiten für Tablets und PCs, so Silver: „Das spielt Microsofts Stärke bei den PCs in die Karten und soll nicht nur den Durchbruch bei den Tablets bringen, sondern auch den Anteil auf dem Smartphone-Markt vergrößern.“ Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de

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