Nur ein Reservierungs- und Einkaufssystem

Gesamtstandard als größter Ansporn

11.06.2004

Im vergangenen März lagerte die TUI ihr gesamtes Netzwerk an T-Systems aus. Die Telekom-Tochter soll zunächst die bisherigen Teilnetze der 2600 internationalen Standorte zusammenführen. Ein multiprotokollfähiges Hauptnetz verbindet die Zentrale in Hannover mit London, Stockholm, Athen, Paris und Palma. Rund 2200 Reisebüros, berichtet Kreuzer weiter, sind in Europa mit den jeweiligen Landeszentralen verbunden. Da alle nationalen Gesellschaften bislang ihre Netze in Eigenregie von insgesamt rund 20 verschiedenen Providern betrieben ließen, so der CIO, seien diese verschieden strukturiert und leistungsfähig. Durch die Vereinheitlichung des Netzes sollen alle Reisebüros, Verwaltungen und Hotels der TUI-Kette künftig ohne Umweg über die jeweilige Landeszentrale untereinander Daten austauschen können.

Outsourcing-Anteil steigt ständig

Durch diesen Service, rechnet Kreuzer vor, erhöhte sich der Outsourcing-Anteil des Konzerns von vorher zehn auf jetzt etwa 15 Prozent. Und in dieser Richtung geht es weiter - doch es gibt Grenzen: "Die IT ist für einen Touristikkonzern wie die TUI wie die Produktionsstraße für die Dienstleistung, die wir anbieten", konstatiert Heinz Kreuzer. "Daher werden wir mit Sicherheit IT-Komponenten wie ProjektmanagementProjektmanagement, Qualitätssicherung und Ähnliches nicht an Externe geben. Wir müssen aber nicht die Fertigung von Softwarekomponenten beziehungsweise Dienstleistungen im Bereich IT-Operations immer komplett mit eigenen Mitarbeitern machen." Alles zu Projektmanagement auf CIO.de

Seine Aufgabe als Konzern-CIO sieht er im Aufbau der Architektur und im Definieren der Systemlandschaft. Dabei bewegen ihn Fragen der Art: Welche sind die Standards der IT-Plattformen, und in welcher Richtung müssen sich Systeme und Lösungen weiterentwickeln? Dazu hat Kreuzer ein Kernteam von ungefähr einem Dutzend Mitarbeitern mit Consulting-Funktion um sich geschart.

Die vergangenen zwei Jahre standen bei Kreuzer vor allem im Zeichen der KonsolidierungKonsolidierung der Anwendungslandschaft. Die künftigen IT-Aktivitäten teilt er in drei Blöcke ein:

1. Infrastruktur, also Betrieb und Weiterentwicklung von Servern und Netzen;

2. die Anwendungen für zentrale Unternehmensbereiche, darunter der Zentraleinkauf sowie die "Shared Service Center" für FinanzenFinanzen und Personal;

3. touristische Kernsysteme, also die Reservierungs- und Einkaufssysteme für die touristischen Komponenten, weiter zu konsolidieren und zu vereinheitlichen. Das Ziel: nur noch ein System für alle Unternehmen des Konzerns zu haben. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Top-Firmen der Branche Finanzen

Der dritte Block ist sicher der komplexeste und bereitet Kreuzer das meiste Kopfzerbrechen. Gleichzeitig ist der Totalstandard jedoch sein größter Ansporn. Einen festen Terminplan, wann das Idealziel erreicht sin soll, gibt es freilich nicht. "Irgendwann einmal", wenn es machbar ist, soll es so weit sein.

Am Kriterium der Machbarkeit zeigt sich die "lebende" IT-Strategie von TUI.

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